Zeitzeugenbörse Paderborn

zzb-paderbornvon Christa und Peter Riedel

Nach achtjähriger Vorbereitungszeit ging 2011 mit den ersten Einzelinterviews zur „Entstehung des Paderborner Südviertels“ die Zeitzeugenbörse Paderborn an den Start.

Die Gründer und Koordinatoren der Zeitzeugenbörse Paderborn, Christa und Peter Riedel, arbeiten ehrenamtlich seit den 1990er Jahren als Hobby in der Zeitzeugenarbeit. Anfang des Milleniumjahrzehntes leitete Christa Riedel in Hamburg die dortige Zeitzeugenbörse und gründete in diesem Rahmen das Seniorenradio Hamburg.

Zeitzeugen in Hamburg wie in Paderborn sind erst einmal Menschen. Allerdings geprägt durch unterschiedliche sozio-kulturelle Umgebungen. Zugänge und Ausgangslagen können verschieden sein. Andererseits gibt es hier wie dort Zeitzeugen, die nie aus ihrem Stadtviertel herausgekommen sind.

Das Konzept der Zeitzeugenbörse Paderborn berücksichtigt diese Fakten.

Nach den ersten Interviews stieg die Zahl derjenigen, die befragt werden wollten, kontinuierlich an. Kurzzeitig stellte sich die Frage nach Raumnutzungsmöglichkeiten und Gruppenbildungen einerseits. Andererseits gibt es viele, die im Einzelinterview ihren Beitrag für die Nachwelt geben möchten. Denn jeder archivwürdige Bericht geht als historische Quelle im Sinne der „oral history“ in Kopie ans Paderborner Stadtarchiv. Damit Paderborner in 100 Jahren noch vom Alltagsleben des 20. Jahrhunderts in ihrer Stadt Kenntnis bekommen.

Einen wesentlichen Beitrag beim Aufbau der Zeitzeugenbörse hat die Stadt Paderborn als Kooperationspartner an erster Stelle geleistet. Unbürokratisch und zeitnah bekam/bekommt die Zeitzeugenbörse Paderborn eine kostenlose Nutzungsmöglichkeit eines Büros in der Stadtverwaltung Paderborn. Daneben kann sie Räumlichkeiten im Paderborner Stadtarchiv, Rathaus und dem Gymnasium Theodorianum für Gruppentreffen und Veranstaltungen benutzen.

Wesentliche Elemente der Zeitzeugenarbeit in Paderborn sind die Erarbeitung von Zeitzeugenberichten (durch Erzählen kann Vergessenes wiedererinnert, dokumentiert, archiviert und somit für die Nachwelt erhalten bleiben), Besuch von Bildungseinrichtungen, Durchführung von Veranstaltungen, Medieninterviews und Internetpräsenzen.

Letzteres stellt ein wichtiges Vernetzungsmedium gerade im ländlichen Raum dar. Weil ältere Zeitzeugen nicht immer nur von ihren Kindern das Neuste aus der Zeitzeugenbörse Paderborn erfahren möchten, zeigen jüngere Zeitzeugen älteren den Umgang mit dem Computer. So können auf einfache und preiswerte Art Nachrichten ausgetauscht werden, ZZB Informationen verbreitet werden oder ganz einfach ältere Menschen untereinander vernetzt werden.

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