Welche Fragen sind zu klären?

Damit unser Netz, Buntes Brett, oder so auf den Weg kommt, sind noch einige Fragen zu klären. Diejenigen, die mir spontan eingefallen sind, stelle ich nachfolgend zur Diskussion. Wer weitere Fragen einbringen möchte, tue das bitte als Kommentar zu diesen einleitenden Worten. Auf diese Weise bekommen wir hoffentlich einen einigermaßen strukturierten Gedankenaustausch.

10 Gedanken zu „Welche Fragen sind zu klären?“

    1. Es wird wohl eine_n zentralen Ansprechpartner_in (oder mehrere…) brauchen, die telefonisch und ggf. auch persönlich erreichbar sind. Über diesen Kontakt können sich Interessierte (auf beiden Seiten) informieren und Angebote / Gesuche „loswerden“.

      Zur Darstellung können wir generell unterscheiden zwischen offline und online, denke ich.

      Offline:
      – Schaukasten / Infotafel
      – Aushang
      – „Zeitschrift“ / Flyer, die regelmäßig (alle 2 Monate oder so..?) erscheint

      Online:
      – Einbindung auf Homepage Böckmanns Laden
      – Homepage der Kirchengemeinde
      – eigene (neue) Homepage für Projekt
      – eine Art „Online Pinnwand“ auf der entsprechenden Homepage fände ich super

      Die Frage hier ist dann natürlich auch, wer pflegt diese Dinge?

      1. Der große Vorteil von persönlichen Ansprechpartner/innen ist, dass sie in aller Stille Kontakte herstellen können, ohne dass die Betroffenen ihr Anliegen publik machen müssen.
        Ich fürchte, dass wir für alle medialen Pinnwände, egal ob Papier oder online irgendeine Form von Chiffreanzeigen finden müssen. Es gibt einfach zu viele Menschen, die alles mögliche dämlich kommentieren müssen. Mein Lieblingskommentar ist „Das können doch die Kinder machen!!“
        Über unsere Homepage ließe sich das auf jeden Fall machen, zumal ich selbst Zugriffsberechtigungen vergeben kann, so dass man etwaige willige Helfer sofort an die Arbeit kriegen könnte. Eine eigene Seite für so ein Projekt wäre sicher auch möglich.

  1. Es ist komplett unklar, welche Unterstützungsstruktur man all denen bereitstellt, die sich bereiterklären, im Nachbarschaftsnetz tätig zu werden. Es ist für mich auch unklar, ob man das vorab festlegt oder ob man die Unterstützungsstruktur gemeinsam mit denen entwicklt, die bereit sind aktiv zu werden.

    1. Aus meiner Sicht ist es sehr sinnvoll, im Vorfeld eines richtigen Starts der Aktionen, Menschen mit ins Boot zu holen, die sich für das Projekt begeistern können. Mittel- und langfristig wird sich eine solche Initiative nur tragen können, wenn diejenigen (oder wenigstens ein paar von ihnen), die später „anpacken“ sollen (und wollen), auch im Vorfeld mit in die Planungen einbezogen werden. Damit profitieren wir auch von weiteren Ideen und einem gemeinsamen Gefühl für das neue Projekt. Was ich hierbei toll fände, wäre so etwas wie die Entwicklung eines „gemeinsamen“ Mottos für das Projekt. Das wiederum könnte als Aufhänger genutzt werden und wäre möglicherweise auch hilfreich dabei, weitere Menschen von der Notwendigkeit und den Vorteilen eines Nachbarschaftsnetzes / Bunten Bretts zu überzeugen (und zur Mitarbeit zu motivieren…).

      Zusätzlich zur Frage der Unterstützungsstruktur für die Ehrenamtlichen kommt ja noch die Frage der Organisation der Rahmenstruktur an sich, in der das Nachbarschaftsnetz aufgezogen wird. Also z.B. wer vermittelt untereinander, wer pflegt Aushänge / Anzeigen / Gesuche usw., wer ist Ansprechpartner für Helfer_innen und Empfänger_innen etc.?

  2. Wo wir beim Thema „Unterstützung“ sind: Wie ist es mit dem Versicherungsschutz? Wenn entweder das Diakonische Werk oder die Kirchengemeinde Träger des Nachbarschaftsnetzwerkes sein werden, sind diejenigen, die sich engagieren, über diesen Träger versichert. Wollen wir das? Oder soll das Nachbarschaftsnetzwerk etwas eher Unabhängiges werden? Dann müssten wir uns noch mal näher mit der Haftpflicht des Landes für Nachbarschaftshilfe beschäftigen.

    1. Abhängig von der „Organisationsform“ können wir die Fragen zum Versicherungsschutz prüfen: Träger DW oder Kirchengemeinde, Freie Initiative, Verein…? Denkbar wäre ja auch ein Start als freie Initiative und bei Erfolg und Interesse der Menschen, die dabei sind, eine spätere Verfestigung als Verein.
      Als Verein wäre dann spätestens eine Vereinshaftpflichtversicherung abzuschließen.
      Für Ehrenamtliche (die also z.B. in einer freien Initiative dabei sind) gibt es den Versicherungsschutz (Haftpflicht/Unfall) des Landes. Dieser ist immer nachrangig gegenüber möglichen anderen Versicherungen.
      Hier der Link zu der Seite:
      http://www.engagiert-in-nrw.de/service/versicherungsschutz/
      Für Einsätze mit dem Auto greift wohl in jedem Fall die Haftpflicht/Kasko des Fahrers, hier gibt es also keinen gesonderten Schutz über das Land.

      1. Rollen wir das Thema Versicherung doch noch mal anders auf:
        Eine zentrale Frage bei der Versicherung ist: Wer ist Auftraggeber? Wenn Erna ihre Nachbarin Marlies fragt, ob die sie abholt und Marlies fährt in dem Zusammenhang in ein Mäuerchen. dann hat sie Pech gehabt.
        Wenn Erna mich anruft und bittet einen Fahrdienst zu vermitteln, dann fällt die Beule, die der ehrenamtliche Fahrer in sein Auto fährt unter die Dienstreisekaskoversicherung des Diakonischen Werkes.
        Zweite wichtige Frage: Was ist überhaupt versichert? Wenn ich jemanden bitte, mir zu helfen und der macht in diesem Zusammenhang etwas kaputt, dann habe ich Pech. Unsere Vereinbarungen mit Ehrenamtlichen enthalten die Formulierung, dass die Haftpflicht nur für Schäden aufkommt, die „unbeteiligten Dritten“ entstehen. Wenn ich meiner alten Nachbarin die Blumenkästen an den Balkon hänge und einer fällt mir runter und trifft den Briefträger, dann hat die Nachbarin keine Ansprüche wegen des kaputten Kastens, der Briefträger kann aber alle Schäden geltend machen.
        Mein Fazit: Wir sollten erstens die Bedingungen der Versicherungen von Gemeinde bzw. DW prüfen und uns zweitens kundig machen, welche Fälle überhaupt versicherungstechnisch relevant sind. Dann können wir ordentlich beraten, wann es sinnvoll ist eine Institution, wie das DW dazwischenzuschalten und was man getrost im Bereich der zwischenmenschlichen Vereinbarung belässt.

  3. Wie ist das mit der „Gegenleistung“ für empfangene Hilfe. Ich persönlich
    vertrete sehr überzeugt die Auffassung, dass ein von Herzen kommendes
    ausgesprochenes „Danke“ für vieles entschädigt. Ich weiß aber auch, dass viele
    das nicht so annehmen können. Frage: Schlagen wir etwas vor, oder sollen die
    Beteiligten sehen, wie sie sich einigen. Und wenn einige Helfer ständig
    abgelaufene Schokolade essen müssen, dann ist das deren Problem.

    1. Auch hier denke ich, spielt die Form des Aufbaus des Projekts eine Rolle. Wenn es Kostenpunkte gibt, wie in einem Verein z.B. eine Vereinshaftplichtversicherung, werden wir wohl sicher nicht umher kommen, diese über eine Umlage auf die erbrachten Tätigkeiten zu verteilen. In einem Verein wären auch Mitgliedsbeiträge denkbar.

      Im Internet habe ich verschiedene Modelle gefunden, wie Nachbarschaftshilfe „vergütet“ wird:
      – fester Stundensatz (dabei der Großteil als Aufwandsentschädigung für Helfer_in, kleiner Teil zur Kostendeckung innerhalb der jeweiligen Initiative)
      – Unterscheidung nach Schwere / Schwierigkeit der Tätigkeiten (finde ich persönlich aber nicht gut, dann doch lieber „eine Stunde ist eine Stunde ist eine Stunde…“)
      – unentgeltlich, ggf. persönliche Vereinbarung zwischen Helfer_in und Empfänger_in
      – Tauschsystem (z.B. Tauschring): Hier erhalten Mitglieder für erbrachte Leistungen Zeitpunkte. Diese können sie bei anderen Mitgliedern für andere Leistungen einsetzen. Organisiert ist dies in einem Verein, in dem sowohl Empfänger_in als auch Helfer_in Mitglied sind. Es muss dann natürlich auch noch Möglichkeiten für diejenigen geben, die nichts mehr anbieten können / wollen (oder dies zumindest meinen). Ein Beispiel aus Bielefeld findet ihr hier: http://www.tauschring-bielefeld.de/
      Allgemeinere Informationen hier: http://www.tauschring.de/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert