Von der Kasernenstadt zur Seniorenstadt – Ein Rundgang

Viele Neubauten auf dem Gelände des Senioren- und Behindertenzentrums Riehl in der Boltensternstraße stehen im Kontrast zu einigen noch vorhandenen  Altbauten. Oft kommt es zu der Frage, was es mit den Altbauten auf sich hat.

In den Jahren von 1907 bis 1914 wurde auf der „Mülheimer Heide“ an der Boltensternstraße eine Kasernenstadt (d.h. hier sollten verschiedene Einheiten stationiert werden) mit 80 Gebäuden, einer Funkstation, Schießständen und zwei Übungshäfen errichtet. Pioniere, Infanterie und eine Maschinengewehrabteilung fanden hier ein Zuhause.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Gebäude durch britische Soldaten belegt. Nach deren Abzug 1926 standen die Gebäude leer und durften nicht wieder durch deutsche Soldaten genutzt werden, da das Rheinland durch den Friedensvertrag entmilitarisiert war.

Das alte städtische Invalidenheim in der Quentelstraße war nach über 40 Jahren verwohnt und eine neue Lösung für hilfsbedürftige alte Menschen musste gefunden werden.

Frau Dr. Hertha Kraus, die lange in Amerika gelebt hat, schlug vor, dieses Gelände in eine „Altersstadt“ umzuwandeln. Vor 90 Jahren war es dann soweit: die Einrichtung mit etwa 60 Gebäuden wurde in diesem Sinn 1927 eröffnet. Die restlichen 20 Gebäude wurden durch die Polizei genutzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurden viel Gebäude zerstört oder nach dem Krieg für zweckmäßigere Neubauten abgerissen.

Neuer Dorfplatz
Neuer Dorfplatz

Heute stehen von den ehemals 80 Gebäuden noch ca. 20 der alten Kasernenstadt – und es werden ständig weniger.

Bei einer Führung am 21.10.2017 um 14.00 Uhr (Treffpunkt Pforte Boltensternstraße) soll auf den Wandel hingewiesen werden.

Wenn Sie Zeit und Lust haben, können Sie an dem Rundgang mit Erläuterung teilnehmen. Bitte melden Sie sich unter der Telefonnummer 02202-21966 an oder schicken Sie mir eine Mail an: Joachim.Brokmeier@t-online.de

J. Brokmeier
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