Riehler Geschichte: Einzug des Pionier-Bataillons Nr. 24

Die Mülheimer Heide zwischen der heutigen Boltensternstraße und dem Rhein war seit 1795 militärisches Übungsgelände.1906 beschloss die Militärverwaltung, hier eine Kasernenstadt mit 80 Gebäuden zu errichten. Zunächst musste das Gelände aber durch Aufschüttung um 2 m hochwassersicher gemacht werden.

Am 1.10.1908 konnte bereits das neu aufgestellte 2. Westfälische Pionierbataillon Nr. 24 einziehen. Diese Einheit erhielt die Gebäude an der Ecke Boltensternstraße / An der Schanz. Neben den Zweckbauten befanden sich auf dem Gelände zwei Mannschaftsgebäude für je zwei Kompanien, ein Stabsgebäude mit Wache, ein Wirtschaftsgebäude, eine Exerzierhalle, zwei Familiengebäude und ein Beamtenhaus.

 

Außenansicht der Gebäude mit englischer Bezeichnungg
Außenansicht mit englischer Bezeichnung

Als 1918 der Erste Weltkrieg vorbei war, zog hier das Bataillon Gloucestershire der englischen Besatzungsmacht ein, die die Kaserne „Alexandria-Barracks“ nannte. Nach Abzug der Engländer 1926 nutzte die Polizeibereitschaft 3 die Gebäude bis 1945.

Historisches Foto der Polizeibereitschaft 3
Polizeibereitschaft 3

Im Krieg wurden viele Häuser zerstört oder beschädigt. In das Mannschaftsgebäude an der Straße An der Schanz zog das Versorgungsamt ein, das wieder aufgebaute Mannschaftsgebäude an der Boltensternstraße wurde als Jugendhaus – Wichernheim – durch das Coenaculum der Evangelischen Kirche betrieben. Die beiden Familiengebäude und das Beamtenhaus (An der Schanz 5) blieben unversehrt und sind bis heute bewohnt.

In dem ehemaligen Versorgungsamt sind heute Flüchtlinge untergebracht und in dem ehemaligen Wichernheim befindet sich nunmehr eine Notunterkunft für Katastrophenfälle.

In den verschiedenen Neubauten befinden sich ein Altenwohnhaus und eine Schulungsstätte der Feuerwehr. Zwei weitere Neubauten sind Wohnhäuser.

(Titelfoto: Exerzierplatz mit Kasernenbauten / alle Fotos: Sammlung J. Brokmeier)

J. Brokmeier
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