Riehler Geschichte: Luftangriff auf Köln

Garthestr. 3 vor 1943
Garthestr. 3 vor 1943 (Quelle Brokmeier)

Am 2.2.1943 erfolgte der schwerste Luftangriff auf Köln nach dem 1000-Bomber-Angriff am 30./31.5.1942. An diesem 2.2.1943 wurden auch Bomben über Riehl abgeworfen. Betroffen waren hier die Häuser 1 bis 5 in der Garthestraße, die vollständig zerstört wurden. Trotz des Verbotes mit Strafandrohung der NS-Verwaltung, Fotos von zerstörten Häusern zu machen, hat der Eigentümer des Hauses 3, der Postbaurat Adolf Renz, ein Bild gemacht. Er selbst überlebte mit seiner Frau und den beiden Kindern den Angriff im Keller seines Hauses.

Dieses Haus Garthestr. 3 war ursprünglich für die englischen Besatzungssoldaten um 1924 errichtet worden. Herr Renz kaufte das Haus um 1936 und lebte hier mit seiner Familie bis zu dem Luftangriff.

Der spätere Oberpostbaurat Adolf Renz war auch nach seiner Pensionierung ein rühriger Architekt in Riehl. So plante er in den 1950er Jahren das Baugebiet Riehler Gürtel 52 – 64 zwischen der Plinius-, Esenbeck- und Philipp-Wirtgen-Straße mit 196 Wohnungen. Bis heute sind die markanten Balkonbrüstungen mit Ornamenten im Stil der 50er Jahre zu sehen.

Balkonbrüstung Haus Nr. 60
Balkonbrüstung Haus Nr. 60 (Quelle: Brokmeier)

Vermutlich entwickelte er auch die Baupläne der zwei im Krieg zerstörten Nachbarhäuser Garthestraße 1 und 5. Sein eigenes Haus in der Garthestr. 3 baute er erst 1961 wieder auf und bewohnte es mit seiner Ehefrau. Heute lebt ein Enkel mit seinem Partner in dem Haus.

J. Brokmeier
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