Gründung der Riehler Heimstätten

Um die Probleme der wirtschaftlichen Not, Wohnungsnot, Altersarmut in Köln zu lindern und den Platzmangel im ehemaligen Invalidenheim in der Quentelstraße zu bewältigen, beschloss die Stadtverordnetenversammlung am 15.2.1926 auf Anregung von Frau Dr. Hertha Kraus den Bau einer „Altenstadt“ in den Kasernen Boltensternstraße, die später den Namen „Riehler Heimstätten“ führen sollte.

Geplant war durch Umbau der alten Kaserne die Schaffung von 560 Kleinstwohnungen für 732 „alte Leute“, im Pflegeheim sollten 600 „Sieche gepflegt und versorgt“ werden und im Versorgungsheim sollten 800 „erwerbsbeschränkte und bewahrungsbedürftige Personen“ unter Verwertung der noch vorhandenen Arbeitskraft untergebracht werden.

Ziele waren die Versorgung der alten Menschen mit finanzierbarem Wohnraum und Gewinnung größerer Wohnungen im Stadtgebiet für junge Familien. Weiterhin sollten die Krankenhäuser entlastet werden und so Plätze für behandlungsbedürftige Personen frei werden. Auch konnte so das veraltete städtische Invalidenheim Quentelstraße (Vorläufer der Riehler Heimstätten) geschlossen werden.

Die Planung ging auf die damalige Leiterin des Wohlfahrtsamtes Frau Dr. Hertha Kraus zurück, die lange in Amerika gelebt hatte. Zum 1.11.1927 konnten bereits die ersten Bewohner einziehen. Erst 1932 war dann die endgültige Belegung abgeschlossen. Die „Altenstadt“ mit dem Namen Riehler Heimstätten hatte Modellcharakter und fand bis nach Japan Beachtung.

Die Riehler Heimstätten (Repro: J. Brokmeier)
J. Brokmeier
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