Eröffnung des Botanischen Gartens am 30.5.1914

In Köln gab es bereits um 1200 einen Botanischen Garten, der durch Albertus Magnus belegt ist. Nach vergleichbaren Anlagen in anderen Städten wurde 1842 zwischen der St. Maria-Himmelfahrt-Kirche und dem Rhein durch die Mineralwasser-Aktiengesellschaft ein Botanischer Garten als „Spaziergang für die Kurgäste“ angelegt. 1857 wurde dieses Gelände zum Bau des Hauptbahnhofs verkauft und so reifte der Plan für den Bau der Flora in Riehl.

Eingang Am Botanischem Garten heute

1897 wurde am Vorgebirgstor der „Zentral-Schulgarten“ der Stadt Köln angelegt und der Höheren Handelsschule (Vorläufer der neuen Universität) angegliedert. Aber auch hier bescherte der Ausbau der Eisenbahn (Güterbahnhof Sülz) dem Garten ein Ende und es wurde eine neue Bleibe für den „Lehrgarten“ in Riehl, nördlich der Flora gefunden.

Am 30.5.1914 konnte der Botanische Garten eingeweiht werden, der durch eine Sandsteinmauer von der Flora getrennt war. Der Eingang befand sich in der Straße Am Botanischen Garten 19 gegenüber der Bodinusstraße.

Eine Stele mit den Lebensdaten von Dr. Esser

Direktor Dr. Peter Esser (1859-1945) war auch hier der Leiter und eine Stele mit Sonnenuhr erinnert heute noch an seine Leistungen. Neben der Funktion als Lehrgarten stellt das Alpinum mit dem Seerosenteich einen optischen Höhepunkt dar.

1919 übernimmt die Stadt Köln den Betrieb der Flora und 1920 werden die beiden Teile – Flora und Botanischer Garten – zum „Botanischen Garten der Stadt Köln“ vereint, auf das Eintrittsgeld wurde verzichtet. Damit steht bis heute die Gartenanlage allen Besucher*innen offen. Die Mauer zwischen den beiden Bereichen wurde niedergelegt und diese Erweiterung der Grünanlage wurde von den Kölner*innen gerne angenommen.

Heute erinnern, wenn man über die Palmenallee nach Norden geht, die vielen Beetanlagen, in denen heute noch heimische Nutzpflanzen wie Getreide, Kartoffeln usw. gezeigt werden, an die alte Zweckbestimmung des Lehrgartens. Im Gegensatz dazu wurde in der Flora mehr Wert auf die Landschaftsgestaltung gelegt, wie das französische Parterre, den englische Landschaftsgarten oder die italienische Wasserkunst.

Kinder im Alpinum 1953 (Repro: J. Brokmeier)
J. Brokmeier
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