11 Fragen … an den Kölner Karneval!

1.) Lieber Kölner Karneval, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum 200-jährigen Jubiläum!
Der Kölner Karneval ist viel älter! Was wir in diesem Jahr feiern, ist das Jubiläum des Festkomitees Kölner Karneval. Jahrhundertelang war der Fastelovend vom ausgelassenen, anarchischen und berauschten Treiben der unteren sozialen Schichten geprägt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wollte das aufstrebende Bürgertum ihn in geordnete Bahnen lenken; so entstand das sog. „Festordnende Comité für die Carnevalslustbarkeiten“.

2.) Die Kölner sind ja stolz darauf, dass so vieles in ihrer Stadt auf die Römer zurückgeht. Gilt das auch für den Karneval?
Ja, an den sog. Saturnalien war es nicht erlaubt, zu arbeiten; alle lärmten, tranken, sangen, tanzten, spielten und scherzten. Die Römer veranstalteten an diesem Tag auch einen Umzug, in dem hier in Köln ein Schiffskarren mitgeführt wurde, der carrus navalis. Davon könnte sich das Wort Karneval ableiten: eine von mehreren Erklärungen.

3.) Auch der Karnevalsverein der Roten Funken feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Jubiläum.
Hierbei handelt es sich um eine Parodie auf die Kölner Stadtsoldaten bis 1794, die Funken genannt wurden. Funk/Fink kann liederlicher, böser Mensch bedeuten (daher auch „Schmutzfink“) – diese Beschreibung hätte auch auf die Kölner Stadtsoldaten gepasst.

4.) Ein Roter Funk berichtete, dass er zum „Knubbel Öllig“ gehöre. Was bedeutet das?
Die Truppe gliedert sich in die vier Knubbel (Abteilungen) Streckstrump (Strickstrumpf – weil die schlecht besoldeten Soldaten sich mit Strickarbeiten etwas dazuverdienen mussten), Öllig (Zwiebel), Dopp (Kreisel, wegen des „Zweitjobs“ Kinderhüten) und Stoppe (Sektkorken). 

5.) Gewiss sind die Roten Funken ein Alleinstellungsmerkmal des Kölner Karnevals.
Nein, tatsächlich gibt es Rote Funken auch in anderen Städten, von Trier bis hin zu Braunschweig und dem ostwestfälischen Harsewinkel.

6.) Gibt es denn noch ältere Traditionsgruppen des Kölner Karnevals?
Ja, die Helligen Knäächte un Mägde stammen aus dem 13./14. Jahrhundert. Sie sind seit dem ersten Rosenmontagszug 1823 dabei.

7.) Der Rosenmontagszug ist doch gewiss dem großen Zug in der Stadt vorbehalten?
Nein, es gibt an diesem Tag Veedelszöch in Godorf, Rondorf und Worringen.

8.) Und hin und wieder ist der Rosenmontagszug ja auch ausgefallen, nicht wahr?
Ja, daher wird es 2023 erst den 167. Rosenmontagszug geben.

9.) Dann ist auch wieder das Trifolium dabei …
Ja, denn das ist eine andere Bezeichnung für das Dreigestirn mit der Bedeutung „Kleeblatt“.

10.) Sogar in Australien macht man sich Gedanken über den Karneval …
Ja, die australische Musikgruppe The Seekers meinte 1965: „The Carnival Is Over“. Doch da hat sie sich wohl geirrt. Der Kölner Karneval ist so lebendig wie eh und je.

11.) Die 11. Frage: Wieso die 11?
Das Zahlwort elf stammt ab von „einlif/einlef/eilif („eins darüber“). Der Rest 1 bleibt, wenn man von 11 zehn abgezählt hat. Die Zahl 11 ignoriert die Zahl der 10 Gebote und reicht andererseits nicht an die perfekte Zahl 12 heran. So gilt die 11 seit jeher als Symbol der Sünde und Maßlosigkeit, aber auch als Glückszahl. Welche Zahl könnte besser zum Karneval passen?

Vielen Dank, lieber Kölner Karneval!

Quellen: wikipedia.de, EXPRESS, www.karneval.de

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