Liebe Lesefreunde,
es war wie im Märchen: sieben Wortschürfer fanden sich in der Werkstatt zusammen und präsentierten ihre Schätze. Bei genauem Hinsehen entpuppten sie sich als fünf Schneewittchen und zwei ältere Bergkundige.
Gemeinsam betrachteten wir die Heimat-Funde, die wir aus den Literaturbergen geborgen hatten. Wir blätterten im wunderbaren „Heimat“-Buch von Nora Krug mit seinen Zeichnungen und Erinnerungsstücken der Familie. Ich lese es gerade immer wieder und gebe es ab dem 8. Juli gerne an andere Interessierte weiter.
Lesen ermuntert oft auch zu anderen Aktivitäten. So haben einige Teilnehmer den Kinderrettungsfilm „One Life“ mit Anthony Hopkins sowohl im Filmforum Duisburg wie auch in der „Hall of Fame“ in Kamp-Lintfort gesehen. Dort läuft übrigens die attraktive Reihe Kaffee-Klatsch: Jeden Donnerstag gibt’s ab 15:00 Uhr für nur 10 Euro Kaffee und ein Stück Kuchen und ab 16:00 Uhr einen Filmklassiker (Karten im Internet).
Rita Bruckhaus-Sachse machte uns mit der Heimkehr von Wolfgang Büscher bekannt. Der Autor kehrt für ein Jahr in den Wald seiner Kindheit zurück. In einer Jagdhütte ohne Strom und fließend Wasser beobachtet er das Leben und Sterben des Waldes durch Klimawandel und Borkenkäfer wie seine Bewohner, das Reh, die Waldarbeiter, den Förster, den fürstlichen Besitzer. Der Autor, dem wir im Lesekreis schon früher in seiner Erzählung Berlin – Moskau, eine Reise zu Fuß begegnet waren, zeichnet sich durch eine treffsicher knappe Erzählweise aus, die die darunter liegende Gefühlswelt unausgesprochen mitschwingen lässt. Er hat Deutschland mehrfach durchwandert und ist mir als Berichterstatter aus Jerusalem eindrücklich in Erinnerung.
Wir haben beschlossen, auch uns ausgiebige Ferien zu gönnen und treffen uns am
Montag, dem 26. August 2024, um 18:00 Uhr wie gewohnt zum Lesekreis in der Werkstatt Meerbeck
wieder. Vielleicht lassen wir uns, wie Rita von Rafik Schamis Geheime(n) Bericht über den Dichter Goethe, anregen, die Stätten und Orte der Erzählungen selbst aufzusuchen oder wir versuchen, Neues, noch nicht Beschriebenes zu erkunden, nah oder fern.
Als Länderthema haben wir Argentinien gewählt. Der zweitgrößte Staat Südamerikas reicht von dem subtropischen Gran Chaco bis zum patagonischen Feuerland. Die „gute Luft“(Buenos Aires) im Zentrum des „Silberlandes“ hat neben Jorge Luis Borges auch viele andere Autor*innen hervorgebracht, denen wir uns widmen wollen. Wer einen guten Literatur-Tip hat, gebe ihn bitte schnell an mich weiter, damit ich ihn noch an alle weiterleiten kann.
Kommt gesund und munter zurück und erzählt uns was!
Mit herzlichen Sommergrüßen
Euer Wolfram Reutlinger