III Demenz was nun?

Wie lebt es sich allein mit Demenz? Wie ist es für den gesunden Partner, dem geliebten Menschen beim langsamen verschwinden zuzusehen?

Oft fällt es den betreuenden Familienmitgliedern schwer, Hilfe anzunehmen. Dabei können die Angst, versagt zu haben, oder die Scheu, fremde Personen in die Privatsphäre eindringen zu lassen, eine Rolle spielen. Die Erfahrung zeigt aber, dass betroffene, Personen, die fremde Hilfe in Anspruch nehmen, durchweg davon profitieren. Häufig äußern sie Bedauern darüber, sich nicht schon früher um Hilfsangebote gekümmert zu haben.

Es gibt nichts zu beschönigen: Die Diagnose Demenz ist ein tiefgreifender Einschnitt in das Leben. Das gilt natürlich in erster Linie für die oder den Betroffenen, dann aber auch für die Angehörigen. Die Vorstellung, den Zugang zu einem geliebten Menschen Schritt für Schritt zu verlieren, kann Angst und Verzweiflung auslösen. Umso wichtiger ist es für Angehörige, von Anfang an, nicht nur die an Demenz erkrankte Person im Auge zu behalten, sondern auch sich selbst.

Angehörige,

die ein Familienmitglied mit Demenz pflegen, müssen einen grundsätzlichen Widerspruch aushalten: Sie sind auf der einen Seite darauf angewiesen, eine enge Gefühlsbindung zu dem erkrankten Menschen aufrechtzuerhalten. Auf der anderen Seite müssen sie täglich ein kleines Stück von dem Menschen Abschied nehmen, der er früher war. Unter dem großen Druck leiden manchmal die Gefühle, die man für die betroffene Person eigentlich empfindet, oder werden von Wut und Resignation abgelöst. Um den positiven Gefühlen wieder mehr Raum zu geben, ist es dringend notwendig, sich Auszeiten zu nehmen. Ach die erkrankte Person profitiert von der Entspannung, denn sie spürt die Gefühle, die ihr entgegengebracht werden.

Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit können an Demenz Erkrankte praktisch nicht mehr allein gelassen werden. Sie benötigen rund um die Uhr Aufmerksamkeit, Ansprache und Orientierung. Für die pflegenden Angehörigen bedeutet es, es bleibt immer weniger Zeit eigenen Interessen und Hobbys nachzugehen. Aus Zeitmangel, aber auch aus Scham über vielleicht unangemessenes Verhalten der erkrankten Personen werden häufig die Beziehungen zu Freunden und Verwandten vernachlässigt oder aufgegeben. Die pflegenden Angehörigen geraten so in Gefahr, immer mehr zu vereinsamen. Zieht sich zudem die Familie zurück, macht der Hauptpflegeperson Vorwürfe oder gibt unangebrachte Ratschläge, wird das Gefühl der Isolation oft übermächtig.

Sie sollten daher versuchen, möglichst früh gegenzusteuern. Informieren Sie Verwandte rechtzeitig über die Besonderheiten der Krankheit, schildern Sie ihnen Ihre Situation und binden Sie sie in die Pflege mit ein. Da Außenstehende die Situation meist falsch einschätzen, ist es wichtig, dass Sie auf ihre Familienmitglieder zugehen, das Gespräch suchen oder zur Hilfe auffordern. Suchen Sie Beistand!

An Demenz erkrankte Menschen sind sehr auf ihre Würde bedacht. Haben sie das Gefühl, zu sehr wie Kinder behandelt zu werden, können sie mit Wut oder Rückzug reagieren.

Bereits erschienen: „Demenz-was nun?“  und   „II.Demenz was nun? “ 

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Demenz-WGs

Ein spannendes neues Segment in einem dynamisch wachsenden Markt der ambulanten Pflege.

In Nordrhein-Westfalen sind ambulante Wohngruppenkonzepte ( Wohngemeinschaft statt Altersheim) durch das Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) im Verbund mit dem Alten- und Pflegegesetz (APG) geregelt. So darf die Kapazität von Demenz WGs  maximal 12 Plätze nicht übersteigen und es dürfen in anbieterverantworteten Wohngemeinschaften ausschließlich Einzelzimmer angeboten werden, bei einer Übergangsfrist bis Ende 2023. Für mehr Rechtssicherheit und eine eindeutige Abgrenzung der Angebotsformen will die Landesregierung durch eine Novellierung des WTG klare Kriterien schaffen. Dabei wird zum Beispiel auch festgelegt, dass sogenannte „Intensiv-Wohngemeinschaften“ (etwa für wachkomatöse Patientinnen und Patienten) ordnungsrechtlich als Einrichtung mit umfassendem Leistungsangebot, sprich: Pflegeheime, eingestuft werden. 

In Düsseldorf  stehen  pro 10.000 Einwohner ab 85 Jahren  24 Plätze, in Duisburg 6 und in Essen  38 Plätzen zur Verfügung. In Oberhausen leben 5.870 Einwohner/innen (Stand 31.12.2017), die 85 Jahre und älter sind und es werden zwei ambulante Wohngemeinschaften mit je 8 Plätzen = 16 Plätze angeboten. Damit liegt Oberhausen im obigen Vergleich  mit 27 Plätzen ,bezogen auf 10.000 Einwohner, im Mittelfeld.

Ein Überregionaler Anbieter wirbt in Oberhausen : „Die Finanzierung des Lebens in unseren Wohngemeinschaften erfolgt mit den regulären Leistungen des Sozialsystems. In den meisten Fällen ist es sogar günstiger als ein Heimaufenthalt. Die Kosten werden weitestgehend durch Zahlungen der Kranken- und Pflegeversicherung getragen, ggf. auch durch private Mittel wie Rente oder sonstige Einkünfte.“

Durch die kleine Einheit ist eine größere Individualität gegeben. Ob eine WG im Preis- und Leistungsvergleich zum Altenheim günstiger ist, darf angezweifelt werden.  In der stationären Einrichtungen sind drei Positionen mit den Pflegekassen und den Sozialhilfeträgern vereinbart (Pflege, Unterkunft und Verpflegung, Investition) und können bei den Pflegekassen eingesehen werden. In der Wohngemeinschaft sind es die Positionen:  Miete und Nebenkosten, Haushaltskosten, Lebensmittel und Hygieneartikel, Ausstattung, Betreuung und Pflege.

Wichtig ist es, sich rechtzeitig zu informieren, zu vergleichen!

Leider können Sie uns, am 6. Oktober zur Seniorenmesse ” Das Alter ist Bunt” im BERO-Center nicht kennen lernen. Der Standpreis von vormals 30 € nun 150 €  ist für die BIVA, uns ohne Unterstützung, nicht tragbar.

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