Depression, Vereinsamung muss nicht sein

Eine Heimleiterin erklärt im Focus-Beitrag: „Was mich wütend macht, ist, dass der Kasernierungs-Zustand der Alten andauert und von der Politik so hingenommen wird. Ich frage mich, warum nicht jetzt nach Lösungen gesucht wird, die einer ganzen Generation das Leben mit Corona halbwegs erträglich machen könnten.“

Erfolgreicher Eilantrag einer Pflegeheimbewohnerin gegen coronabedingte Isolationsanordnung

Das Gericht sieht das Grundrecht der persönlichen Freiheit, Art. 2 GG in Verbindung mit Art 11 Abs.2 GG verletzt. Die notwendige Voraussetzung wird mit Verweis auf § 30 Infektionsschutzgesetz verneint. Dazu kommt, die Behörde kann sich nicht aus der Verantwortung ziehen und es dem Einrichtungsträger allein überlassen. Weiterführend

Eine Depression umfängt Betroffene oft wie ein schwarzer Vorhang.

Die Bewohner fühlen sich sehr niedergeschlagen, verlieren ihre Interessen und sind erschöpft und antriebslos.

Wie eine Depression entsteht, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Bekannt ist, jede Art von Stress kann Depressionen auslösen. Auch einschneidende Lebensereignisse sind belastend.

Stress als Auslöser

Tatsächlich weiß man, dass Stress bei der Entstehung einer Depression eine entscheidende Rolle spielt. Umgekehrt verursacht eine Depression auch selbst Stress. Beispielsweise durch den Verlust von Lebensqualität, aber auch wenn der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann oder Spannungen mit dem sozialen Umfeld auftreten.

Man kennt inzwischen einige Faktoren, die die Psyche stabilisieren und so vor Depressionen schützen. Forscher untersuchten mehr als 100 000 Teilnehmern, um entsprechende Ursachen zu finden und Vorsorgemaßnahmen zu definieren.

Schlaglichter als Ergebnis

Der Verzicht auf ein Nickerchen am Tag, scheint das Risiko für Depressionen zu senken. Unklar bleibt, ob der körperlich inaktive Fernsehkonsum, die Dauerberieselung direkt Depressionen fördert, oder ob es die damit einhergehende fehlende Bewegung, die fehlende körperliche Aktivität, ist.

Der wichtigste Faktor der Depression zu entgehen ist die Häufigkeit, mit der sich eine Person vertrauensvoll mit anderen austauscht, dazu zählen auch soziale Faktoren, wie Treffen mit Freunden und Familie.

Der soziale Kontakt in jeglicher Form, belebt und fordert den Einzelnen.

Dies mag auch die Motivation von Bewohnern sein, sich bei den alle zwei Jahren stattfindenden Wahlen zum Bewohnerbeirat aufstellen und wählen lassen.

Die Wahlen werden demokratisch und formal abgehalten, die Gewählten sind die legitimen Vertreter der Bewohner mit Rechten und Pflichten. Gerade in den Zeiten der Pandemie sind die Gewählten aufgerufen sich für die Rechte der Bewohner einzusetzen. Die Vertrauten werden vor der Öffentlichkeit und oft vor den Bewohnern versteckt.

Was unbekannt ist, Angehörige, Betreuer und Seniorenorganisationen, die Seniorenbeiräte nicht zu vergessen, können an der Wahl teilnehme und so die notwendige Unterstützung und Hilfe bieten.

Die Wut aktiv umleiten und die gegebenen gesetzlichen Chancen nutzen, ist angesagt. Warten auf andere, die Politik, verschlimmert die Situation, wer fühlt sich angesprochen?

Demokratie lebt vom Mitmachen.

Online-Befragungen: Herausforderungen mit Covid-19
Die Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) führt aktuell drei Online-Befragungen durch, die im Zusammenhang mit den Herausforderungen durch das Corona-Virus stehen. Sie dauern jeweils höchstens sechs Minuten und behandeln die Themen. Alltagsmobilität, psychische Gesundheit und die Situation von Menschen mit
Behinderung. Interessierte können sich beteiligen unter https://enketo.hsgesundheit.de/preview/::4TXwiw16

https://www.hs-gesundheit.de/aktuelles/details/hsg-bochum-ruft-auf-an-online-befragungen-teilzunehmen

Petition gegen Abstandsregeln in Pflegeheim

„Abstand heißt Einsamkeit“, so der Titel einer Petition, die in Bayern die Abstandsregelung von Pflegeheimbewohnern ändern möchte. Aktuell ist es so, dass alle Personen in Seniorenheimen voneinander einen Mindestabstand von 1,5 m einhalten müssen, sowohl untereinander, als auch zu Besuchern und Mitarbeitern. Dieser Zustand führe zu Einsamkeit und Isolation. Gefordert wird daher, dass die Bewohner eines Wohnbereichs vom Abstandsgebot von 1,5 m zueinander befreit werden, so lange kein konkreter Covid-19-Fall auf dem Wohnbereich ist.
https://www.openpetition.de/petition/online/abstand-heisst-einsamkeitaltenheimbewohner-leiden-unter-abstandsregelung

Wir geben Hilfestellung im März und Mai 2021.

Siehe auch „Not und Ohnmacht im Pflegeheim“

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