Seniorenbeirat besucht Kunstausstellung der Ruhrfestspiele 2024

Kennen Sie das „Michelin-Männchen“? Es ist nicht nur die Werbefigur eines französischen Reifenherstellers, sondern es gibt auch einen Restaurantführer („Guide Michelin“), der besonders gute und originelle Restaurants empfiehlt. Das Symbol mag ein Hinweis sein, dass Kochen und Essen nicht nur der lebenserhaltenden Nahrungsaufnahme dienen, sondern auch eine Art Kulturgut mit einer eigenen Historie und bestimmten Verhaltensweisen sind.
Ob ein Restaurantbesuch oder die gemütliche heimische Küche: Es sind Orte des sozialen Miteinanders. Was hat es aber mit Kunst zu tun?

Der dänische Künstler Søren Aagaard (geb. 1980) – seines Zeichens auch gelernter Koch – stellt in der diesjährigen Ausstellung der Ruhrfestspiele einen Zusammenhang zwischen Essen und Kunst her und präsentiert auf den 3 Etagen der Kunsthalle unterschiedliche künstlerische Bilder und Objekte zum Thema Küchen, Kochen und Gastronomie. Das jeweils dazugehörige Inventar wird „garniert“ mit Plastiken, Videoinstallationen und Fotografien als eigenständige Kunstwerke.
Im Erdgeschoss kann der Besucher die Installation einer modernen Großküche mit diversen Kochinseln und dazugehörigen Gerätschaften anschauen. Ein Modell des oben erwähnten „Michelin-Männchen“ hat hier auch einen Platz gefunden.
Beim Betrachten der Mitteletage der Kunsthalle bekommt der Besucher einen ganz anderen Eindruck. Nichts erinnert an eine klassische Küche, man sieht ein Zeltlager, aus dem Rauch aufsteigt und denkt an eine unorganisierte Feldküche. Bei näherer Betrachtung erschließen sich aber Hinweise Aagaards auf mögliche Zukunftsszenarien in Bezug auf den mehr oder minder respektvollen Umgang der Menschen mit ihrer Nahrung.
Im Obergeschoss gibt es ein „kleines Theater“, eine Bühne mit einer professionellen Restaurantküche. Es ist der Nachbau eines Szenebildes für ein Filmprojekt, dass Menschen bei einen Restaurantbesuch darstellen sollte. Hier wird wieder deutlich: Restaurantbesuche, wie auch Museumsbesuche, sind kulturelle Errungenschaften.
Der Dank des Seniorenbeirates galt wieder dem Leiter der Kunsthalle, Dr. Nico Anklam, der die Gruppe auf ihrer Reise durch die Kunst- und Küchenwelten des Søren Aagaard mit fundierten Erläuterungen begleitete und danach auch noch für Fragen bezüglich der gegenwärtigen und zukünftigen Projekte der Kunsthalle zur Verfügung stand.
Die Ausstellung „Søren Aagaard“ ist noch bis zum 4. August 2024 in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen.
Öffnungszeiten: Di-So, feiertags: 11-18 Uhr. Eintritt: 5 Euro/ermäßigt 2,50 Euro. Öffentliche Führungen: Jeden Sonntag um 12 Uhr (kostenfrei, lediglich das Eintrittsgeld muss entrichtet werden). Adresse: Große-Perdekampstr. 25-27, 45665 Recklinghausen.

Text: Annegret Grewing
Fotos: A.Apel/privat