Den zweiten bundesweiten Hitzeaktionstag nutzte unlängst die Aktionsgemeinschaft „Hitzeschutz Recklinghausen“ um über bisherige Aktivitäten und über ein im Herbst 2023 begonnenes Pilotprojekt zum Hitzeschutz von Senior*innen in Recklinghausen zu berichten.
Die Aktionsgemeinschaft besteht aus dem Seniorenbeirat Recklinghausen, dem Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen (IAT) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Recklinghausen. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Recklinghausen.
Passend zum Hitzeschutztag konnten IAT und DRK von der eingetroffenen Förderzusage des Umweltministeriums NRW (Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr) für 2024 berichten. Somit kann das Projekt starten. Der Klimaanpassungsmanager der Stadt, Felix Sprenger, berichtete zusätzlich über Klimaanpassungsaktivitäten im Emscherraum, auf Kreisebene und über Hitzeprävention im gesamtstädtischen Klimakonzept 2035/2045.
Informations- und Schulungsveranstaltung für Ärzte und Praxismitarbeiterrinnen 24.05.2023 oder am 31.05.2023 Referentin: Frau Claudia Quitmann, Ärztin am Universitätsklinikum Heidelberg. Die Veranstaltung ist nur möglich durch eine großzügige Spende der Sparkassenstiftung und der Sparkasse Vest.
Norbert Jandt (l.) und Gerhard Kmoch (r.) vom Hitze-Präventionsprojekt zeigen es symbolisch an: die Temperaturen steigen. Informations- und Schulungsprojekt zum Hitzeschutz für Ärzte und andere Gesundheitsberufe in Recklinghausen. Projektunterstützung und Projektförderung durch Sparkasse und Sparkassenstiftung Recklinghausen.
Der Seniorenbeirat Recklinghausen ( SBR ) verfolgt seit 2022 ein Pilotprojekt zur Entwicklung und Erprobung von Schutzmaßnahmen für allein lebende Seniorinnen und Senioren für zukünftige Hitzeperioden. Aufbauend auf den Vorüberlegungen und Vorplanungen des SBR bereitet zur Zeit eine Projektgemeinschaft des Instituts für Arbeit und Technik aus Gelsenkirchen ( Institut der Westfälischen Hochschule, Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen, IAT ) und des Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Recklinghausen e.V. einen Förderantrag beim Landesumweltamt NRW vor, mit dem die nötigen Finanzmittel für die geplante Projektdurchführung im Sommer 2023 bewilligt werden sollen.
Unabhängig von diesem Pilotprojekt plant der Seniorenbeirat mit fachlicher Unterstützung des IAT die Durchführung einer Informations- und Schulungsveranstaltung für Ärzte, für das Praxispersonal der Ärzte und für Unternehmen der ambulanten Pflege in Recklinghausen. Die Informations- und Schulungsveranstaltungen sollen als Online- Veranstaltungen im Mai d.J. stattfinden :Derzeit sind insgesamt vier kostenlose Vortragsveranstaltungen für Ärzte und deren Praxismitarbeiterinnen und für Pflegedienste geplant. Vortragsbeginn jeweils 13.00 Uhr.
Informations- und Schulungsveranstaltung für Ärzte und Praxismitarbeiterrinnen 24.05.2023 oder am 31.05.2023 Referentin: Frau Claudia Quitmann, Ärztin am Universitätsklinikum Heidelberg.
Frau Quitmann arbeitet aktuell an einem Forschungsprojekt zum Thema „ Adaption und Vernetzung der haus- und fachärztlichen Versorgung im Hinblick auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels“.
Informations- und Schulungsveranstaltung für Pflegedienste 17.05.2023 oder am 25.05.2023 Referentin: Frau Dr. Julia Schoierer ,Projektleiterin am Institut für Arbeits- Sozial- und Umweltmedizin des LMU- Klinikums München. Der Arbeits- und Forschungsschwerpunkt von Frau Dr. Schoierer liegt auf den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels.
Pilotprojekt bei allein lebenden Seniorinnen und Senioren in Recklinghausen
Bereits heute werden in Deutschland in Hitzeperioden Höchsttemperaturen von 40 Grad Celsius und mehr erreicht. Alle Fachleute prognostizieren im Zuge des Klimawandels weiter ansteigende Temperaturen und häufigere und länger andauernde Hitzeperioden von 20 Tagen und mehr. In solchen Hitzeperioden steigt die Sterblichkeitsrate gerade bei älteren hochbetagten Menschen stark an. Allein für 2020 geht das Bundesgesundheitsministerium von 4000 Hitzetoten aus, das sind ein Drittel mehr Tote als jährlich im Straßenverkehr sterben, und das innerhalb weniger heißer Sommertage. Betroffen sind in Deutschland insbesondere ca.3 ,3 Millionen pflegebedürftige ältere Menschen, die noch allein zu Hause wohnen.
Der Seniorenbeirat der Stadt Recklinghausen hat deshalb einen Vorschlag für ein Pilotprojekt entwickelt, der im wesentlichen auf einer telefonischen Begleitung ( Information und Gesundheitsüberwachung ) während einer andauernden Hitzewelle beruht. Zur weiteren Planung und Umsetzung wurde der Forschungsschwerpunkt der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen mit dem Institut für Arbeit und Technik als Projektpartner gewonnen, die voraussichtlich im Sommer 2023 das Pilotprojekt mit Unterstützung von Stadt und Seniorenbeirat durchführen wird. Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojektes soll ein Konzeptvorschlag für eine wiederkehrende langfristige Betreuung allein lebender Seniorinnen und Senioren in Hitzeperioden entwickelt werden.
Frau Dr. Julia Schoierer hat in einem Podcast mit dem Zentrum für Klimaanpassung Stellung zu gesundheitlichen Auswirkungen der Klimaveränderungen genommen.
Zu hören unter: Podcast Dr. Schoierer ZKA
Dem Seniorenbeirat haben Frau Dr. Schoierer und Frau Quitmann ebenfalls Interviews gegeben:
Hier die Videos dazu: SB Interviews
Auch im Ärzteblatt ist dazu ein interessanter Bericht veröffentlicht worden, den Sie unter folgendem Link finden:
Die Recklinghäuser Zeitung schrieb dazu in ihrer Online Ausgabe vom 22.01.22:
Der stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirates Norbert Jandt gab zu diesem Thema der Zeitung der Landesseniorenvertretung „Nun reden wir“ für die Ausgabe 119, Seite 3 ein Interview: Interview HP für LSV
Am 25.10.2023 fand in den Räumlichkeiten des DRK Kreisverbandes Recklinghausen eine Informationsveranstaltung für die Interessent*Innen des Projektes statt.
Lesen Sie dazu die Presseerklärung des IAT DRK RE und des SBR zum 25.10.23:
Im Rahmen der Erarbeitung des ersten Kölner Hitzeschutzplanes für Menschen im Alter ist mit der Kölner Band Klabes folgendes Lied entstanden, dass hier zu hören ist:
„ Drinke“ der Kölner Musikgruppe Klabes .
Die wesentliche Botschaft des Liedes lautet : Bei Hitze viel und regelmäßig trinken.
Der Projektpartner ist der Forschungsschwerpunkt
Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität an der Westfälischen Hochschule Institut für Arbeit und Technik