BürgerStiftungLohmar unterstützt das närrische Brauchtum

Wie viele Alaafs pro Schlachtruf sind erlaubt? Gabriele Willscheid, Geschäftsführerin der BürgerStiftungLohmar, musste für die jüngste Vorstandssitzung zunächst den Karnevalsknigge bemühen, denn Lohmars närrischer Hochadel hatte sich mit dem Dreigestirn Prinz Sven I. (Ziaja), Bauer Lars (Vogel) und Jungfrau Christiane (Christian Felten) sowie dem Birker Prinzenpaar Frank II. und Ute I. (Laufenberg) angesagt. Mit dabei waren auch der Ääzebär, Bernd Köppen, und der Vorstand des Vereinskomitees Lohmar. Sie alle waren gekommen, um Unterstützung für das karnevalistische Brauchtum in der Aggerstadt zu erbitten, womit sie bei der BürgerStiftungLohmar offene Türen einrannten. Insgesamt 1.450 Euro ließ sich die Stiftung den Spaß an d’r Freud’ kosten.

Bevor aber Vorsitzende Renate Krämer die eher rhetorisch gemeinte Frage „Sulle mer se rinn losse?“ stellte, musste noch der Dresscode für die Vorstandsmitglieder etwas modifiziert werden. Normalerweise sind bei den Vorstandssitzungen durchaus Pullover und Pantoffel erlaubt, diesmal ordnete Gabriele Willscheid Pappnas’ und Hötcher an. Knatschverdötscht kostümiert empfing der Stiftungsvorstand seine närrischen Gäste. Und so geriet die Spendenübergabe beinahe schon zu einer kleinen Karnevalssitzung. Da wurde geschunkelt, gebützt und vor allem viel gelacht.

Dazu hatten die Besucherinnen und Besucher auch allen Grund. Über 450 Euro durfte sich der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr, Löschgruppe Lohmar, freuen, der in diesem Jahr das Lohmarer Prinzenpaar stellt. Das Geld, so erläuterte Adjutant Wilfried Meng, dient der Finanzierung des Tollitätenornats. „Darauf bin ich jetzt richtig neidisch“, gestand die Modeexpertin Renate Krämer, die sich als rheinische Frohnatur outete. Ebenso beeindruckt zeigte sie sich vom prächtigen Outfit des Birker Prinzenpaars, für das Oliver Vitt, Geschäftsführer des Fördervereins Löschgruppe Birk 1994 e. V., einen Scheck über 300 Euro entgegennahm.

600 Euro machte die BürgerStiftungLohmar für das Vereinskomitee Lohmar e. V. locker, das jedes Jahr den Rosenmontagszug auf die Schiene hebt. „Schließlich“, so witzelte deren Vorsitzender, Johannes Fingerhuth, „braucht auch ein Karnevalszug jede Menge Kohle, um unter Volldampf durch die Straßen ziehen zu können.“

Und ein bisschen Kohle braucht auch der Ääzebär. 100 Euro nahm Vereinsvorsitzender Peter Drossard entgegen. „Solche Knöllchen bezahlen wir gern“, meinte Gabriele Willscheid, denn die Knöllchen, die Ääzebär Bernd Köppen stets an Veilchendienstag kassiert, wenn er tanzend durch die Lohmarer Geschäfte zieht, kommen gemeinnützigen Zwecken zu Gute und dienen zugleich der Erhaltung eines uralten Brauchs. Auf den freut sich nicht zuletzt Dr. Johannes Bolten. „Wenn der Ääzebär in unsere Apotheke kommt“, erzählt das Vorstandsmitglied der BürgerStiftungLohmar, „ist bei uns immer der Bär los.“

Und auch im Sitzungssaal des Rathauses, wo die BürgerStiftungLohmar tagte, war diesmal der Bär los, zumal Bürgermeister Horst Krybus Sekt spendiert hatte. Klar, dass sich die Karnevalisten für die großzügige Unterstützung mit Orden und Bützchen bedankten.

Fotos: BürgerStiftungLohmar

(Mitglieder des Vereinskomitees Lohmar e. V., des „Ääzebär“ e. V. Lohmar, das Birker Prinzenpaar mit Adjutanten, das Dreigestirn (Freiwillige Feuerwehr Lohmar) mit Adjutant, umrahmen die Mitglieder des Vorstandes der BürgerStiftungLohmar)

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