Die Seniorenvertretung der Stadt Lohmar hatte für den 28. November zu ihrer diesjährigen Weihnachtsfeier in die Villa Friedlinde  eingeladen. Viele Seniorinnen und Senioren waren  der Einladung gefolgt.

Bei Kaffee und Kuchen sangen sie vorweihnachtliche Lieder, begleitet von Ulla Badelt am Akkordeon und Wilfried Thuir an der Gitarre sowie der Singgruppe FRICHOLO (Friedlinde Chor Lohmar).

Zwischen den Liedern berichtete Dr. van Allen über die Tätigkeit der Seniorenvertretung. Zu Beginn stellte er die im Mai gewählten Mitglieder der Seniorenvertretung vor: Annemarie van Allen, Dr. H. Günther van Allen, Barbara Berger, Ursula Zocher, Maria Krumrey, Jürgen Karad, Dr. Gerhard Hohmann, Rainer Seegert, Wolfgang Czarnecki, Helmut List und Bernhard Riegler.

An den Anfang seines eigentlichen Tätigkeitsberichtes stellte er den Bericht über die Ortsbegehungen, die unter Beteiligung des Behindertenbeirats  in Deesem und Scheiderhöhe fortgesetzt worden seien. Ihr Ziel sei festzustellen, wie es mit der Alten- und Behindertengerechtigkeit in den kleinen Lohmarer Ortsteilen bestellt sei.

Als eine der Konsequenzen sei  eine Arbeitsgruppe gegründet worden, die ihre Vorschläge im Konzept „Schaffen von Generationen – Treffpunkten (G-Treff) in den Ortsteilen Lohmars – Fördern einer lebendigen Nachbarschaft in Lohmar“ zusammengefasst habe.  Der für die Seniorinnen und Senioren zuständige Ausschuss für Kultur, Sport, Generationen und Partnerschaften habe dem Vorschlag der Seniorenvertretung zugestimmt, in Lohmar-Breidt und Lohmar-Algert das Konzept  zu testen. Der Generationstreffpunkt „Generationen-Café, Lohmar-Breidt“ sei inzwischen realisiert und finde regen Zuspruch bei den Anwohnern aller Altersklassen. Die Vorarbeiten für einen Generationstreffpunkt in Lohmar-Algert seien im Gange.

Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt sei die Mitwirkung bei der Planung der ambulanten und stationären Versorgung der Lohmarer Seniorinnen und Senioren.

Die in den Pflegeplänen der Seniorenvertretung 2015, 2017 und 2019 aufgezeigten Themen hätten sich nicht wesentlich verändert:

  • Sicherung der ambulanten und stationären Versorgung,
  • Bereitstellung von kleinen, bezahlbaren Wohnungen,
  • Einbindung aller Seniorinnen und Senioren in das soziale Leben,
  • Schaffung eines Angebotes zur Tag-/ Nachtpflege in Lohmar,
  • Schaffung eines erweiterten Angebots an Kurzzeitpflegeplätzen sowie
  • Bau eines weiteren Altenpflegeheims in Birk.

Der Bau des Altenheims mit Standort Lohmar-Birk verzögere sich. Eine Inbetriebnahme im Jahr 2020 sei nicht mehr möglich.

Die vom Landesgesetzgeber vorgegebene Quote von 80% Einzelzimmern würde vom Seniorenheim Meigermühle nicht erfüllt. Die Aufsichtsbehörde habe eine fünfjährige Übergangsfrist gewährt. Die Bauanträge seien vom Rat der Stadt gebilligt worden. Ob und wann mit den Bauarbeiten begonnen werde, sei derzeit nicht bekannt.

Die Seniorenvertretung stehe im Übrigen im ständigen Dialog mit den Geschäftsleitungen der Altenheime in Lohmar und Wahlscheid. Hauptthemen seien hier:

  • die Bau eines weiteren Altenpflegeheims in Lohmar-Birk
  • die Schaffung eines speziellen Angebotes zur Tagespflege,
  • die Realisierung eines Kurzzeitpflegeangebotes sowie
  • der Abschluss eines Gesamtversorgungsvertrages mit den Versorgungsträgern.

Die Seniorenvertretung sei auch überregional vernetzt:

So hätten sich die Seniorenvertretung und die Stadt Lohmar dem Netzwerk Demenz im Rhein-Sieg-Kreis angeschlossen. Lohmar habe damit auf dem Gebiet der psychiatrischen Erkrankungen eine Schwachstelle beseitigt.

Im September habe das Netzwerk eine Demenz-Woche organisiert u.a. eine Wanderung für demenziell Erkrankte und ihren Angehörigen von der Burg Wissem in Troisdorf nach Lohmar ins Altenheim Lohmar.

Jürgen Karad sei Mitglied in der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege im Rhein-Sieg-Kreis (KKAP). Dort seinen neben anderen folgende Themen erörtert worden:

  • der Pflegebericht 2017 des Kreises,
  • der Tätigkeitsbericht der Heimaufsicht für 2017/2018,
  • der Personalmangel in der ambulanten und stationären Pflege.

Die Seniorenvertretung sei zudem Mitglied in der Landesseniorenvertretung.

Schließlich habe die Seniorenvertretung ihre bereits laufenden Projekte weiter vorangetrieben:

 AntiRost, 2016 ins Leben gerufen, soll handwerklich geschickten Senioren die Möglichkeit bieten, ehrenamtlich ihre Hilfe anzubieten. Erich Wiemer habe aus gesundheitlichen die Projektleitung aufgegeben. Mangels eines Nachfolgers ruhe dieses Angebot derzeit.

Die Taschengeldbörse, gestartet im April 2012, gebe Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren die Möglichkeit älteren Mitbürgern für einfache Tätigkeiten im Alltag ihre Hilfe anzubieten. Anfang 2019 habe die Projektleitung von Jürgen Karad zu Frau Ellen Graf gewechselt.

Beim Begleit- und Besuchsdienst der Seniorenvertretung würden Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler ältere Menschen in ihrem Zuhause besuchen und mit ihnen Zeit verbringen, z.B. mit Kaffee- oder Teetrinken, Karten- oder Spiele spielen, vorlesen oder einfach nur unterhalten.

Seit nunmehr sechs Jahren gebe es den gemeinsam von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden sowie der Seniorenvertretung organisierten Senioreneinkaufsdienst in Birk. Er sei für die Nutzer kostenlos. Jeden Freitagnachmittag würden Seniorinnen und Senioren vom Breidter Rücken (Geber, Breidt, Deesem, Krahwinkel) und aus Hochhausen, Algert und Heide zum Einkaufen, zur Bank, Post oder Apotheke und auch für Friedhofsbesuche nach Birk gefahren. Dort sei genügend Zeit für die Erledigungen und oft auch für eine gemütliche Runde im Edeka-Café.

In Zusammenarbeit mit dem Lions-Club-Lohmar sei das Konzept einer SOS-Notfallbox entwickelt worden. Sie informiere mit einem beiliegenden Faltblatt  den Arzt über alle relevanten medizinischen Daten der Bewohner. Sie sei im Frühjahr 2019 verteilt worden.

Am Ende seines Tätigkeitsberichtes teilte van Allen mit, dass  die BürgerStiftung Lohmar eine Erbschaft erhalten habe, die zweckgebunden für die Seniorenarbeit verwendet werden müsse. In Zusammenarbeit u.a. mit der Seniorenvertretung würden Vorschläge erarbeitet, für welche Projekte das Geld verwendet werden solle. Schon realisiert sei der Vorschlag zur Anschaffung einer Fahrrad-Rikscha für das Altenheim Wahlscheid.

Schluss- und Höhepunkt der Weihnachtsfeier war der Besuch des Nikolaus, der die Mitglieder der Seniorenvertretung für ihr Engagement lobte und mit einer Tüte mit Süßigkeiten dankte.

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