In Lohmar besteht aktuell noch keine flächendeckende Breitbandversorgung. Deshalb beschloss der Rat auf seiner letzten Sitzung am 4. März weitere Fördermittel für den Breitbandausbau zur Schließung verbliebener weißer Flecken (überwiegend Haushalte) und Erschließung unterversorgter Gewerbegebiete mit Glasfaser durch den Rhein-Sieg-Kreis zu beantragen.

Leider sind in die Ausbauprogramme nicht alle Wohngebiete aufgenommen worden. In der Ratssitzung wurde deshalb zu Recht von einer Zweiklassengesellschaft gesprochen.

Dies hält die Seniorenvertretung für äußerst problemtisch. Es ist wichtig, dass alle weiße Flecken geschlossen werden, damit  alle Lohmarerinnen und Lohmarer die Vorteile des Breitbandes nutzen können.

So möchten viele ältere Menschen so lange wie möglich selbstständig und unabhängig zu Hause leben. Moderne Technologien können hierzu beitragen. Sie können den Alltag sicherer und bequemer machen und  Betreuungspersonen entlasten.

Schon heute gibt es interessante Anwendungsbeispiele im Bereich der Telemedzin:

  • Kontrolle der Einnahme von Medikamenten (Erinnerung, Benachrichtigung eine Betreuungsperson),
  • Fernüberwachung eines Herzpatienten durch seinen Kardiologen,
  • Übertragung von Vitaldaten (Blutdruck, Gewicht und Aktivitäten des Herzens) zur Früherkennung einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes,
  • Erleichterung des Alltags mit chronischen Lungenerkrankung (COPD)
    und Verbesserung der Lebensqualität,
  • Beratung für Patienten mit akuten gesundheitlichen Beschwerden, die ihren Haus- oder Facharzt nicht erreichen,
  • Überwachung der Glucosewerte zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Diabetes durch Systeme der kontinuierlichen Glucosemessung (CGM-Systeme),
  • medizinische Versorgung über „Tele-Arzt“ und Online-Coaching.

Neue Technologien können aber auch das Wohnen im Alter sicherer machen, z.B. setzen Systeme zur Sturzerkennung bei Anzeichen eines Sturzes automatisch eine Meldung an eine Betreuungsperson oder einen sozialen Dienst ab.

Alle diese Beispiele können nur zum Einsatz kommen, wenn der Haushalt der Seniorin oder des Seniors an ein schnelles Netz angebunden ist. Nach Auffassung der Seniorenvertretung müssen daher auch die nicht in das Ausbauprogramm aufgenommenen Wohngebiete bald möglichst mit Breitband versorgt werden, damit alle Wohngebiete von Lohmar in gleicher Weise von den modernen Techniken profitieren können.

 

 

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