Die Lohmarer Bürgerinnen und Bürger konnten sich in diesem Jahr nicht an den wunderschönen, rosaroten Blüten des Magnolienbaums, der vor dem Eingangsbereich des Begegnungszentrums „Villa Friedlinde“ steht, erfreuen. Denn die meisten mussten zu Hause bleiben. Auch der Spielplatz sowie die Jugendecke hier am Generationen-Knotenpunkt durften nicht genutzt werden. Wir erlebten eine Geisterzeit, die viele Menschen in eigene, ungekannte (Grenz-)Situationen brachte.

Jetzt, wo die „Corona-Zügel“ ein wenig gelockert sind, ist das menschenleere Bild der Straßen schon wieder Vergangenheit. Wir dürfen vor die Türe, die meisten Geschäfte sind wieder geöffnet, wir genießen unser Eis beim Spaziergang im Park und unsere Frisuren wurden mittlerweile in Form gebracht. Wir erfreuen uns an einer neuen Normalität, doch ist der absolute Ausnahmezustand noch gar nicht lange her und die Gefahr noch lange nicht gebannt.

Die Villa Friedlinde bietet in „normalen“ Zeiten den Bürgern ein facettenreiches Programm und richtet sich an alle, die Lust haben, in Gemeinschaft aktiv zu sein. Mittlerweile ist die alte Villa im Park jedoch seit Mitte März geschlossen. Noch ist nicht klar, wann wir wieder öffnen dürfen. Nur eins ist sicher: Da es sich bei den Nutzern um eine Risikogruppe handelt, müssen wir Vorsicht walten lassen. Es darf erst geöffnet werden, wenn das Virus möglichst keine Chance mehr hat. Um die Fallzahlen weiterhin zu senken ist es wichtig, dass wir unnötige Kontakte vermeiden sowie die Hygienevorschriften, Mindestabstände, das Tragen eines Mundschutzes und auch die anderen wichtigen Regeln ernst nehmen.

Begleiten wir uns gegenseitig in eine Zeit, die sicherlich auch langfristig Veränderungen für uns vorsieht. Als Werkzeug dienen beispielsweise der gute, alte PC, das heute wieder so wichtig gewordene Telefon und natürlich Whats App (übrigens auch als Video-Treffen mit bis zu vier Personen nutzbar – macht Spaß!). Viele Menschen, gerade die Älteren, sind einsam und freuen sich über Lebenszeichen von Familie, Freunden und Nachbarn. Wenn jeder von uns täglich telefonischen Kontakt zu zwei bis drei Personen aufnehmen würde, könnte so manch‘ einer einsamen Situation entgegengewirkt werden.

Tja, und was mache ich so ohne Publikum in der Villa? Am Anfang hatte ich noch ‘ne Menge Schriftkram (Berichte usw.) zu erledigen, denn vieles war in letzter Zeit liegen geblieben. Nun ist mein Alltag geprägt von Aktenordnern und Schränken ausmisten, Hilfe beim Corona-Telefondienst, und natürlich habe ich für die vielen Besucherinnen und Besucher ein offenes Öhrchen am Telefon. Bisher ist mir nicht langweilig geworden, aber ich vermisse die fröhlichen Zusammenkünfte hier im Hause und die bereichernden Gespräche mit Ehrenamtlichen sowie Besucherinnen und Besuchern. Ich hoffe, dass diese Ausnahmesituation möglichst bald ein Ende haben wird und wir uns alle wieder treffen können um „in Gemeinschaft“ viele schöne Momente erleben zu können.

Bleiben Sie gesund!
Viele Grüße aus der Villa Friedlinde,
Susan Dietz

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