Indikatoren einer schnell älter werdenden Gesellschaft

Lohmar 2020   Lohmar 2025   Lohmar 2030

65- bis 79-jährige Einwohner                        4.740                 5.140                 5.730

Älter als 80-jährige Einwohner                     2.040                 2.210                 2.310

G e s a m t                                                  6.780                 7.350                 8.040

Viele ältere Bürgerinnen und Bürger wohnen in relativ großen Eigenheimen und Wohnungen. Sie würden mehr zentral gelegene kleinere barrierefreie Wohnungen bevorzugen. Diese Wohnungen gibt es aber kaum.

  • Wir brauchen dringend mehr kleinere bezahlbare barrierefreie Wohnungen in den Zentren.

Einsamkeit im Alter, vor allem bedingt durch den Zerfall der Familienbande oder durch Alternsarmut, ist ein wachsendes Problem, das sich durch nachbarschaftliche Solidarität nicht völlig lösen, aber abmildern lässt.

  • Wir brauchen deshalb mehr Solidarisierungsprojekte, wie zum Beispiel das erfolgreiche Generationenprojekt Breidt/Algert.

Dreh- und Angelpunkt der Seniorenarbeit ist die Villa Friedlinde. Sie ist Vorbild und Maßstab für bürgerschaftliches Engagement.

  • Die Villa Friedlinde muss nicht nur erhalten bleiben, sie sollte so bald wie möglich erweitert werden, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden.

Voraussetzung für gemeinsames Handeln ist das Wissen um die Möglichkeiten des Miteinanders. Ein wichtiger Baustein der Informationsvermittlung ist die   S I N F O, die überwiegend über Arztpraxen und über Geschäfte verteilt wird.

In nahezu allen kleinen und mittleren Orten im Stadtgebiet ist diese hervorragende Informationsquelle nicht verfügbar.

  • Wir brauchen deshalb dringend Schaukästen oder ähnliches in vielen kleinen und mittleren Orten im Stadtgebiet.

Die ambulante und stationäre medizinische Versorgung im Stadtgebiet ist unzureichend.  Es fehlen:

    • Pflegeplätze in Altenheimen
    • Kurzzeit- und Tagespflegeplätze
    • Fachärzte und Allgemeinmediziner
    • Fachpersonal in der ambulanten und stationären Versorgung
    • Wohnungen für Fach- und Pflegepersonal

Die Mängel sind insgesamt erheblich, und es ist nicht übertrieben, in diesem Zusammenhang von einem dramatischen Mangel zu sprechen.

  • Wir brauchen deshalb ein medizinisches Versorgungszentrum (umgangssprachlich meist Ärztehaus genannt). Die finanzielle und organisatorische Begleitung dieses Projektes durch die Stadt Lohmar ist unerlässlich.

Die demographischen Daten und die Bedarfsschätzungen für Pflegeplätze sind eindeutig, auch für Lohmar.  Wir brauchen ein weiteres Altenheim.

  • Im Rahmen der Zukunftswerkstatt Birk muss die Planung für ein Altenheim und für Betreutes Wohnen zügig vorangetrieben werden.

Der Mangel an Pflegepersonal ist ein bundesweites Problem, und es gibt durchaus einige begrüßenswerte Initiativen der Bundesregierung und der Landesregierung, um Abhilfe zu schaffen. Aber diese Initiativen reichen bei weitem nicht aus, und wir sollten uns nicht auf sie verlassen.

Die neue Ausbildungsordnung für Pflegekräfte erfordert eine enge Kooperation zwischen   den unterschiedlichen Ausbildungsstationen der mehrstufigen Ausbildung. Diese Koordinierung kann nur der Kreis bewältigen, der sich unbedingt stärker einbringen muss.

  • Auf Kreisebene sollte ein Schulungsprogramm für medizinisches Personal etabliert werden, und die Kreistagsabgeordneten sollten sich dafür einsetzen.
  • Insgesamt brauchen wir mehr Ideen und Initiativen, um junge Menschen für die Arbeit in der Kranken-undAltenpflege zu begeistern.

Die Mobilität der älteren Menschen muss verbessert werden. Bürgerbus und AST leisten Beachtliches für die Mobilität.

  • Wir brauchen weitere Maßnahmen und Projekte mit dem Ziel der Verbesserung der Altersmobilität.

Vielen älteren Menschen fehlt bislang die Kompetenz zur Nutzung digitaler Medien.

  • Wir brauchen Angebote, Projekte und Maßnahmen, um ältere Menschen bei der digitalen Entwicklung mitzunehmen.
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