Dr. Günther van Allen, Vorsitzender der Seniorenvertretung

In seiner Sitzung am 26.08.2020 hat der Ausschuss für Kultur, Sport Generationen und Partnerschaften am 26.08.2020 den von der Seniorenvertretung gemeinsam mit der Stadt erstellte Altenbericht 2019  beraten.

Die Bericht kommt zu folgender grundsätzlichen Feststellung: Lohmar wird zu einer Stadt, in der die Einwohner über 60 Jahre dominieren. Mit zunehmendem Alter steigt das Krankheitsrisiko sowie die Hilfe- und Pflegebedürftigkeit. Zudem wächst der Bedarf an Unterstützung durch organisierte, soziale Dienste , da traditionelle, vor allem familiäre Unterstützungssysteme für diesen Personenkreis schwächer werden.

Teilhabe sei ein wichtiger Teil des Zusammenlebens in einer Gemeinde, erklärte der Vorsitzende der Seniorenvertretung Dr. van Allen, der den Bericht vorstellte. Lohmar habe hierfür bereits viel getan und könne auf eine Vielzahl von institutionalisierten und ehrenamtlichen Initiativen verweisen, wie die Seniorenvertretung, den Behindertenbeirat, die Villa Friedlinde, die SINFO sowie die Dezentralisierung der Seniorenarbeit. Auch werde viel zur Stärkung der nachbarschaftlichen Solidarität getan. Zu nennen seien hier die Generationen-Treffpunkte in Breidt und Algert, denen weitere folgen sollen.

Gleichwohl gebe es aber noch viel zu tun, betonte van Allen. So bestehe in Lohmar besteht keine flächendeckende Breitbandversorgung. Es fehlten seniorengerechte Wohnungen. Die ärztliche Versorgung werde zunehmend schwierig. Hier könnte die von der Seniorenvertretung vorgeschlagene Gründung eines medizinischen Versorgungszentrums abhelfen.

Vor allem aber müsse die Pflege im Alter gesichert werden  durch eine ausreichende ambulante und stationäre Versorgung, durch Angebote für betreutes Wohnen und von Tages-,  Nacht und Kurzzeitpflegeplätzen sowie durch den Bau eines neuen Altenpflegeheimes in Birk.

Auch halte er eine Ausbildungsoffensive für dringend notwendig, damit der steigende Bedarf an Pflegekräften gedeckt werden könne.  Der Rhein-Sieg-Kreis müsse sich stärker und unmittelbar in die Organisation und Ausbildung der Pflegefach- und Pflegehilfskräfte einbringen. Die nach der neuen Ausbildungsordnung erforderliche Koordinierung zwischen den Ausbildungsstationen könne nur der Kreis  bewältigen, so van Allen.

Er begrüße es sehr, dass die Chancen für einen Gesamtversorgungsvertrag zwischen dem  Altenheim Wahlscheid und dem Verband der Ersatzkassen  (VDEK) steigen. Das Altenheim könne dann auch ambulante Angebote machen und so eine zukunftsorientierte Quartiersversorgung sichern.

 

 

 

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