Im November ehrt die Stadt Lohmar Rainer Seegert und zeichnet ihn für sein Engagement in der Seniorenarbeit mit dem Ehrenamt des Monats aus.
„Mir fehlt es so, an der frischen Luft zu sein“, das hört man oft von älteren Menschen in Senioreneinrichtungen. Viele sind körperlich nicht mehr in der Lage, sich aufs Rad zu schwingen. Durch diese eingeschränkte Mobilität werden viele geliebte Orte unerreichbar.
In Lohmar können Seniorinnen und Senioren nun wieder den Wind in den Haaren spüren. Möglich machen das zwei Rikschas und 14 ehrenamtliche Pilotinnen und Piloten. Die Idee „Radeln ohne Alter“ ist eine weltweite Bewegung – Rainer Seegert brachte sie 2019 nach Lohmar: „Die Idee kam mir, als meine Schwiegermutter von ihrer Rikscha-Fahrt in Berlin erzählte.
Es hat ihr so viel Freude gemacht, trotz der Gehbehinderung mobil zu sein.“
Die erste „Rikscha-Tankstelle im Aggertal“ ist der Aueler Hof in Wahlscheid. Bei der ersten Ausfahrt genossen Dr. Werner Mertens, Rainer Seegert, Wilhelm Berkenpass und Horst Lubosch (v.l.n.r.) eine kühle Stärkung.Größte Herausforderung war die Finanzierung der Fahrzeuge, denn die Fahrrad-Rikschas sind sehr teuer. Die erste Rikscha finanzierte die BürgerStiftungLohmar. Die zweite konnte dank großzügiger Spenden und eines Zuschusses von Vital.NRW vor zwei Monaten angeschafft werden.
Die Pilotinnen und Piloten sorgen dafür, dass die Seniorinnen und Senioren nochmal ein kleines Abenteuer erleben, bei dem gemeinsame Erinnerungen geschaffen und Lebensgeschichten geteilt werden. Die Pilotinnen und Piloten durchlaufen eine vierstündige Einweisung, die von vier Multiplikatoren durchgeführt wird.
Rainer Seegert ist in vielen Bereichen ehrenamtlich aktiv. Mit 60 Jahren ging er in den vorzeitigen Ruhestand. Auf der Suche nach einer sinnvollen Aufgabe schloss er sich zunächst der Gruppe „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ (ZWAR) an und war über Jahre ihr stellvertretender Sprecher.
ZWAR ist ein Netzwerk, in dem Menschen Gemeinsamkeiten austauschen.
Als Mitglied der Seniorenvertretung Lohmar war Rainer Seegert maßgeblich an der Konzeptentwicklung der Generationentreffpunkte beteiligt. Die Treffpunkte in Lohmarer Ortsteilen sollen die nachbarschaftlichen Beziehungen fördern und der Einsamkeit älterer Menschen entgegenwirken.
Beim Lohmarer Verein für Bildung und Kultur (LoBiKu) ist Rainer Seegert seit 2015 stellvertretender Vorsitzender. Er organisiert Reisen und Vereinstreffen mit kulturellen, medizinischen und musikalischen Vorträgen sowie Konzerte. Darüber hinaus ist er für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Das hat u.a. dazu beigetragen, dass LoBiKu heute etwa 220 Mitglieder zählt.
Mit viel Engagement und großem Zeiteinsatz übernimmt der Ehrenamtler außerdem seit 2011 die Betreuung einzelner Bewohner/-innen im Altenheim Wahlscheid. „Busfahren, tanzen oder einfach nur erzählen – die älteren Menschen sind sehr dankbar für eine Abwechslung in ihrem Alltag“, erzählt der Lohmarer.
Doch nicht nur die Arbeit mit den Seniorinnen und Senioren liegt dem 69-Jährigen am Herzen: Fünf Jahre begleitete und unterstützte er Schülerinnen und Schüler als Pate für die Ausbildung bei der Diakonie an Sieg und Rhein. Einige der Schüler/-innen haben dank seiner Unterstützung einen Ausbildungsplatz und somit eine Perspektive erhalten.
Bildunterschriften:
Bild 1:
Bei einem persönlichen Dankeschön-Termin vergibt Bürgermeisterin
Claudia Wieja das erste Ehrenamt des Monats ihrer Amtszeit an Rainer
Seegert.
Bild 2:
Die erste „Rikscha-Tankstelle im Aggertal“ ist der Aueler Hof in Wahlscheid.
Bei der ersten Ausfahrt genossen Dr. Werner Mertens, Rainer Seegert,
Wilhelm Berkenpass und Horst Lubosch (v.l.n.r.) eine kühle Stärkung.

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