Ein echtes nostalgisches Erlebnis ist es, mit einem echten Schaufelraddampfer eine Schiffstour zu machen. Dazu gibt es in Deutschland nur noch zwei Gelegenheiten: auf der Elbe bei Dresden und auf dem Rhein zwischen Koblenz und Rüdesheim. Zugegeben, beides liegt nicht in unmittelbarer Nähe von Köln, aber die Nostalgietour mit der MS Goethe von der Köln-Düsseldorfer Reederei auf dem Rhein von Koblenz bis Rüdesheim ist nicht allzuweit entfernt.
Der Rheinabschnitt zwischen Koblenz und Bingen gehört zum UNESCO Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. In der Tat ist dies der schönste Teil des Rheintals mit seinen Weinbergen an den Ufer und den vielen Burgruinen, um die sich meist sagenhafte Geschichten ranken.
Jeder kennt die Sage von der Lorelei, die mit ihrer Schönheit und dem betörenden Gesang viele Schiffer in den Tod fahren ließ. Und fast jeder hat schon mal das Lied von der Loreley gehört: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin …“.
Von der Loreley aus schaut man auf die berühmte Ruine Burg Katz. Nicht weit entfernt ist die Ruine Burg Maus. Sie haben diese Spitznamen bekommen, weil Burg Maus von der höher gelegenen Burg Katz aus mit Kanonen beschossen wurde, denn sie gehörte konkurrierenden Landesfürsten. Natürlich hat Burg Maus auch zurückgeschosen.
Bei Kaub befindet sich dann einzigartig mitten im Rhein die Burg Pfalzgrafenstein. Das war ein idealer Standort, um von den Handelsschiffen Zoll kassieren zu können. Und im Hintergrund sieht man schon wieder eine Burgruine. Zwischen Koblenz und Bingen gibt es insgesamt über 30 Burgen und Burguinen (nicht alle kann man vom Schiff aus sehen). Und so gibt es während der ganzen Fahrt zusammen mit berühmten Weinorten andauernd Interessantes zu sehen – Langeweile kommt da nicht auf. Es lohnt sich eine Faltkarte von diesem Rheinabschnitt zu erwerben, auf der alle Orte und Sehenswürdigkeiten zu sehen sind. Und natürlich gint es eine Restauration an Bord, sodass niemand verhungern oder verdursten muss.
Wenn man schon mal auf einem Raddampfer ist, der 1913 vor mehr als 100 Jahren in Dienst gestellt wurde, dann sollte man sich mal das Video von der MS Goethe ansehen, in dem bis 2008 noch eine echte Dampfmaschine die Schaufelräder antrieb. Auf dem Schaufelraddampfer Dresden auf der Elbe kann man sich das heute noch life ansehen, was für Technikbegeisterte ein besonderes Erlebnis ist.
Die Nastalgietour mit dem Raddampfer MS Goethe geht von Koblenz beim Deutschen Eck nach Rüdesheim mit seiner berühmten Drosselgasse und dem Niederwalddenkmalund zurück an einem Tag. Sie beginnt um 09:00 Uhr am KD-Anleger in Koblenz direkt am Deutschen Eck und endet zunächst um 15:15 in Rüdesheim.
Damit man um 9:00 Uhr in den Dmpfer einsteigen kann, kann man mit der DB Gruppenreisen ab 6 Personen buchen und vom Kölner Hbf aus um 07:18 mit einem IC abfahren und ist dann um 08:16 Uhr am Koblenzer Hbf. Mit der Stadtbahn kommt man dann alle 40 Minuten in 15 Minuten zum KD-Anleger.
Die Rückfahrt beginnt ab Rüdesheim um 16:15 Uhr und endet um 20:10 Uhr wieder in Koblenz. Der Hauuptbahnhof ist alle 40 Minuten mit der Bahn in 15 Minuten zu erreichen. Von da aus fahren Züge sehr häufig nach Köln. Ein passender Zug (RB) fährt um 20:30 Uhr ab und kommt um 22:02 Uhr in Köln an, der nächste ICE um 21:13 Uhr ab und um 22:13 Uhr an (die Fahrplandaten der DB beziehen sich auf den Stand September 2019).
Wenn man in einer Reisegruppe fährt, sollte man überlegen, ob man nicht mit einem Busreiseunternehmen günstiger als mit der DB von Köln nach Koblenz und abends von Koblenz zurück nach Köln kommt (z.B. Mingels). Die Reise mit der DB und mit der MS Goethe ist vollständig barrierefrei und daher auch für Gehbehinderte geeignet. Auch mit dem Bus kann barrierefrei gereist werden.
Alles in allem ein sehr langer Tag, der aber auch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.