Zu Hause wohnen bleiben im Alter

Eröffnung einer Musterdemenzwohnung in Bergheim

Wie muss eine Wohnung aussehen, in der auch ältere oder demenz-kranke Menschen selbstbestimmt im eigenen Zuhause wohnen bleiben können? Darüber können sich Betroffene und Angehörige jetzt an einem extra auf die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren zugeschnittenen Beispiel anschauen. Mit der Eröffnung der Demenz-Musterwohnung in einem leerstehenden Ladenlokal gegenüber dem Maria-Hilf-Krankenhaus in Bergheim in der Klosterstraße 1 wollen der Rhein-Erft-Kreis und die Kreisstadt Bergheim als Kooperationspartner ein möglichst breit gefächertes Beratungsangebot zum Thema „Wohnen im Alter“ etablieren. Die Wohnung ist mit Möbeln und Deko-„Schätzchen“ im Stil der 70er Jahre eingerichtet. An Beispielen in Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer werden „Knaxpunkte“ aufgeführt um Ratsuchende auf mögliche Stolperfallen, aber auch Lösungen hinzuweisen und umfassend zu beraten. Buntes Geschirr auf dem Tisch statt weißes zur besseren Orientierung, ein Foto der Tochter mit Telefonnummer darunter, ein Trinkplan, Haltegriffe – das sind nur einige der praktischen Beispiele in der Dauerausstellung.

„Mit unserem Kooperationspartner, der Stadt Bergheim, können wir hier einen Ort der Information, des Austausches und des Wissenstransfers zum Thema Demenz aufbauen“, hofft Landrat Frank Rock. „Es gibt in der Tat viele Möglichkeiten und Lösungen, um Häuser und Wohnungen an die Bedürfnisse der Älteren und Demenz-Erkrankten anzupassen und das Leben zu Hause einfacher zu organisieren“, ergänzte Matthias Esser, Kämmerer der Stadt Bergheim. Mit den entsprechenden Vorkehrungen sei weiterhin ein sicheres Leben in den eigenen vier Wänden möglich, ohne die Unabhängigkeit aufzugeben.

Die Räumlichkeiten sind ab 28. November 2022 montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr für Interessierte zugänglich. Mitarbeiterinnen der Pflege- und Wohnberatung stehen dort vor Ort zur Verfügung, die gerne Fragen beantworten und Praxisbeispiele aufzeigen. Der flexibel gestaltete Musterraum wird zudem für Schulungsangebote für interessierte Gruppen genutzt.

Pflegesorgentelefon der Alzheimer Gesellschaft

Zusätzlich zur persönlichen Beratung hat die Kreisstadt Bergheim in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Bergheim ab 1.12.2022 ein Pflege-Sorgentelefon für Pflegebedürftige jeglicher Art bzw. pflegende Angehörige für Fragen rund um die Pflege dort eingerichtet. Dies ist montags und dienstags von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr und mittwochs bis freitags von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr durch Mitarbeiterinnen der kommunalen Pflegeberatung und der Alzheimer Gesellschaft besetzt. Außerhalb der Sprechzeiten erfolgt spätestens am Folgetag ein Rückruf. Die Alzheimer Gesellschaft führt auch Beratungen in der Musterdemenzwohnung durch und informiert über praktische Hilfsmöglichkeiten vor Ort.

Demenz ist eine der häufigsten und folgenreichsten psychiatrischen Erkrankungen, die meist im höheren Alter auftritt und insbesondere zur Beeinträchtigung von Gedächtnis, Denken, Orientierung, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen führt. Ende 2021 lebten in Deutschland fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Aufgrund des demographischen Wandels nimmt die Anzahl der Betroffenen weiter zu.  Viele ältere und vor allem hochbetagte Menschen verbringen infolge von altersbedingten Einschränkungen ihre Zeit fast nur noch in ihren eigenen vier Wänden ohne großen Außenkontakt.

Musterdemenzwohnung: Telefon-Nr. 02271- 8365001

Pflege-Sorgen-Telefon: Telefon-Nr. 02271-8365490

Ansprechpartnerinnen:

Soziale Hilfen und Teilhabe der Stadt Bergheim
Elke Friedt: Telefon: 02271 / 89 570
E-Mail: elke.friedt@bergheim.de

Abteilung Pflege und Leben des Rhein-Erft-Kreises
Karin Huck
Telefon: 02271/83-15015
E-Mail: karin.huck@rhein-erft-kreis.de

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