Gymnasium Heißen

Mülheim, 02. Juni 2014, AG: Gegen das Vergessen

Koffer der Erinnerung

Endlich war es wieder soweit! Lehrer eines Mülheimer Gymnasiums haben uns zu einem Zeitzeugen-Besuch eingeladen. Am 2. Juni 2014 trafen  wir uns – wir, das waren dieses Mal gleich drei Zeitzeugen mit unterschiedlichen Erfahrungen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit – mit Schülern der Klasse 12 des Heißener Gymnasiums. Sie alle waren Mitglieder einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Thema „Gegen das Vergessen“.  Einige Tage später war mit Ihren Lehrern eine Reise nach Polen geplant, wobei auch ein Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz erfolgen sollte.

Ich war sehr gespannt auf die Schüler. Was mir sofort positiv auffiel, war der herzliche Empfang unsererseits durch das Lehrpersonal, sodass die erste Anspannung innerhalb von Sekunden abgebaut war. Das Zusammentreffen mit den Schülern verlief völlig unkompliziert. Auch sie begrüßten uns sehr freundlich und hatten zu unserer großen Freude eine große Kaffeetafel-Runde vorbereitet mit selbst gebackenem Kuchen und Gebäck. Wir setzen uns nach Wunsch zwischen die Schüler und schon entstand eine angenehme Atmosphäre.

Auf mich machten die Schüler einen interessierten  und wachsamen Eindruck. Bei den Vorträgen meiner beiden Vorgänger – konnte ich in manchen Gesichtern ihre Bestürzung und Fassungslosigkeit erkennen. Während sie aufmerksam zuhörten, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Viele Fragen wurden nicht gestellt, wenn dann mehr von Seiten der Lehrer. Aber ich glaube, die jungen Menschen mussten das Gehörte erst einmal verarbeiten und sich damit auseinander setzen.

Da ich meinen “ Koffer der Erinnerung “ dabei hatte, haben wir über diesen Weg zum Abschluss unseres Besuches gefunden. Zuvor jedoch habe ich aus meinem Leben erzählt und über meine Kleinode, die sich in meinem Koffer befanden und in meinem Leben eine wichtige Rolle einnehmen.Insgesamt gesehen waren es für mich, und ich glaube,  sagen zu können, auch für die anderen beiden Zeitzeugen, angenehme Stunden, die wir mit diesen jungen Menschen und ihren Lehrern verbringen durften. Wir sind mit einem positiven Gefühl wieder gefahren. Es hat viel Freude bereitet und auch dieser Besuch wird in meinem Erinnerungs-Schatzkästchen einen bleibenden Platz  haben.

Jutta Loose
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