Zwischen 1939 und 1950 fand eine Völkerwanderung statt, die etwa 25 bis 30 Millionen Menschen erfasste, d.h. fast jeder 2. im damaligen Dritten Reich war auf der Flucht. Es gab aber nicht nur Flüchtlinge und Vertriebene: Zehntausende Kinder kehrten aus der Kinderlandverschickung zurück, Hunderttausende ehemals Evakuierte kamen nach Hause. Millionen ehemalige Soldaten, befreite KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter waren unterwegs, um in ihre Heimatländer zurückzukehren.
Die größte von Migration betroffene Gruppe waren etwa 14 Millionen Deutsche, die zwischen 1944 und 1950 Flucht und Vertreibung zum Opfer fielen. 2 Millionen von ihnen starben auf ihrem Weg durch Gewalt, Erfrierungen, Hunger Erschöpfung und Krankheit.
Unsere Zeitzeugen waren damals Kinder oder im frühen Jugendlichenalter. Ein paar Zahlen zu dieser Generation: 5,5 Millionen Kinder verloren ihre Heimat, 100.000e starben auf der Flucht. Es gab 1,7 Millionen Witwen und 2,5 Millionen Halbwaisen.
Frau Hammer, damals 16 Jahre alt, floh wie viele andere aus Ostpreußen / Allenstein (heute Polen).
Für Herrn Rübenkamp, 12 Jahre, war die Kinderlandverschickung in Böhmen (heute Tschechien) plötzlich zu Ende.
Und Frau Anders ging mit ihren 11 Jahren von Pommern aus (heute Polen) in die große weite Welt hinaus.
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