Moderatoren

Brigitte Reuß

Mein Name ist Brigitte Reuß. Ich war im November 2011 Mitbegründerin der Zeitzeugenbörse Mülheim an der Ruhr.

Eins meiner vielen Interessen war immer schon, das aktuelle politische Geschehen in einem größeren historischen Zusammenhang zu sehen. Was mit Einzelschicksalen in ihrer jeweiligen Zeit passiert, habe ich schon in die Wiege gelegt bekommen, denn beide Eltern waren nach dem 2. Weltkrieg Flüchtlingskinder, mein Vater sogar noch Kindersoldat. Erst nach meiner Pensionierung konnte ich mich mit den Folgen dieser schrecklichen Zeit in der deutschen Geschichte beschäftigen und damit auch mit den Ursachen.

Bei meiner Arbeit ist mir ganz wichtig, immer auf das Alter der Erzählenden zu achten und immer danach (auch der Zuhörer sich selbst in seiner Biografie) zu fragen, inwieweit das politische Bewusstsein schon vorhanden war; und das ist bei jedem Menschen verschieden. Ich möchte ein Mosaikstückchen dazu beitragen, dass junge Menschen ihr persönliches politisches Bewusstsein bilden können; deshalb ist mir die Arbeit an Schulen eine Herzensangelegenheit.

Die Zeitzeugen fühlen sich manchmal unverstanden, wenn aus dem Heute Rückschlüsse nach Gestern geschlossen werden, frei nach dem Motto Warum habt ihr nichts gemerkt?, Wie konnte das passieren?, usw. Und genau hier ist der Punkt, an dem ein Austausch mit der jüngeren Generation stattfinden kann. Indem es den Zeitzeugen gelingt, dass sich die Schülerinnen und Schüler in die damalige Zeit versuchen hineinzuversetzen, können auch Bilder für das eigene Leben, für die eigene Zukunft entstehen.

Viele unsere Zeitzeugen haben schon längst die 80 überschritten. Zeit also, sie noch allerhand zu fragen!!

Brigitte Reuß im Oktober 2017

Manfred Zabelberg

Mein Name ist Manfred Zabelberg, geboren 1952 in Köln. Seit 1989 lebe ich in Mülheim a. d. Ruhr.

Über verschiedene ehrenamtlich Projekte in Mülheim bin ich 2016 in das Moderatorenteam der ZeitZeugenBörse gekommen.

Es ist gerade in der heutigen Zeit enorm wichtig, die Erinnerungen an den schrecklichen Krieg sowie dessen Ursache und Folgen für künftige Generationen erfahrbar zu machen, indem sie festgehalten bzw. dokumentiert werden. Aber auch die Erzählungen aus dem Nachkriegsdeutschland, dem Wiederaufbau und die Aufbruchstimmung gilt es, an unsere Kinder und Enkelkinder weiterzugeben.

Den authentischen und sehr persönlichen Erzählungen unserer Zeitzeugen zuzuhören ist sehr bereichernd für mein eigenes Leben. Immer weniger Menschen können noch aus dieser Zeit selber berichten. Umso wichtiger ist es, die Zeugen dieser Zeit mit jungen Menschen zusammenzubringen, damit diese von den Erzählungen lernen können. Diese Arbeit macht sehr viel Freude und bereichert mein eigenes Leben.

Manfred Zabelberg im April 2018

WAZ 23.06.2018

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