Rosenmontag

Ich muss das Thema auf den erweiterten Titel Karneval ausdehnen, weil mir der Titel Rosenmontag für das, was ich vortragen möchte, zu eng begrenzt ist.

Ich schicke voraus, dass unsere Familie, ebenso die Familie meiner Frau, evangelischen Glaubens istBei der Betrachtung des Themas ist eine Unterscheidung der beiden Glaubensbekenntnisse nach meiner Auffassung erheblich. Ich begründe das mit eigenen Erfahrungen und Beobachtungen und greife als Beleg dazu auf einen Liedvortrag des Kölner Kabarettisten Jürgen Becker zurück, der sinngemäß lautet:

Ein Glück, dass ich nicht evangelisch bin, denn die haben nur Arbeiten im Sinn!

Dieser Ausspruch stellt recht vordergründig bereits eine unterschiedliche Geisteshaltung der beiden Glaubenskreise heraus, wenn man denn dieser Frage ein Quäntchen Lebenserfahrung zugesteht.

Wenn ich zu dieser Frage unseren Bekanntenkreis durchleuchte, finde ich darin durchaus eine Bestätigung. Interessant ist zudem auch , dass sich die gefundenen Merkmale auch noch geografisch einordnen lassen. Die Großstädte lassen dabei allerdings nur eine sehr begrenzte Zuordnung zu, wobei die Karnevals-Hochburgen ohnehin eine Sonderrolle spielen. Ich sehe zudem noch eine Sonderstellung bei den linksrheinischen Städten, die schon wegen der Namensgebung ihren römischen Ursprung verraten, was sich auch mit dem Glaubensschwerpunkt in Zusammenhang bringen lässt

Um wieder auf Jürgen Becker zurückzukommen, reicht meine Karnevalsbegeisterung auf meine Junggesellenzeit ab der frühen Nachkriegszeit zurück. Da wurden die Karnevalstage im Freundeskreisrecht ausgiebig begangen und die drei Tollen Tage in vollem Umfange den Karnevalsumtrieben gewidmet. Wir leisteten uns zum Karnevalsauftakt mit Eltern und Geschwister einen Besuch des Balles im Duisburger Hof , der fünf seiner Säle zu Karnevalsbällen ausstaffiert hatte und jeweils mit Musikkapellen bestückt waren. Nachdem ich 1957 meine Frau kennen gelernt hatte, verlegten wir unsere Karnevalsbesuche nach Mülheim, weil sich auch der Bekannten- und somit der Teilnehmerkreis verändert hatte.

Letzte Artikel von Karl Heinz Ruthmann (Alle anzeigen)

Schreiben Sie einen Kommentar