Ein Koffer der Erinnerung an die Kinderzeit

Nun ist der Koffer gepackt mit Dingen, von denen ich mich in all den Jahren nicht trennen konnte, weil sie mir sehr am Herzen liegen. Das Prunkstück:  die Baby-Puppe, aber auch das winzige Steiff-Bärchen mit dem Knopf im Ohr und das abgewetzte Kuscheltier-Kätzchen. Meine heiß geliebten Jennifer-Bücher dürfen auch nicht darin fehlen. Diese vier Bände waren auf meinem Wunschzettel zum …

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Einmarsch der Amerikaner

… in ein kleines Dorf im Solling am Harz 1945

Schoningen_1944_MitteWir schrieben inzwischen das Jahr 1945. Ich war 7 Jahre alt und schon länger als ein Jahr bei meinen Pflegeeltern in Schoningen. Von Bombardierungen blieben wir weiterhin verschont, aber von Flüchtlingsströmen nicht.

Zunächst flüchteten deutsche Soldaten vor den Amerikanern, die in unserem Dorf Zwischenstation machten und dabei um Übernachtung und etwas zu essen baten. Einen Soldaten nahmen auch meine Pflegeeltern auf. Ich kann mich erinnern, dass er nur kurze Zeit blieb. An einem Tag musste er ins Dorf, um etwas zu erledigen entweder für meine Pflegeeltern oder für sich, genau kann ich es nicht mehr sagen, jedenfalls durfte ich mit ihm gehen. Unterwegs sagte er ganz traurig zu mir: „Zu Hause habe ich auch so ein kleines Mädchen wie dich, das auf mich wartet und ihren Papa wieder sehen möchte. Ich hoffe, dass es eines Tages wahr wird“. Ich wünschte es ihm, er war so ein netter Mensch. Jeder sehnte sich zu der Zeit nach irgendeinem Angehörigen. Von meiner Situation wusste er ja auch.

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Die Reise meines Lebens

Bevor ich über die Reise meines Lebens berichte, möchte ich noch erwähnen, wie ich auf die Idee gekommen bin, diese „Reise meines Lebens“  zu machen. Ich war ca. 20 Jahre alt, also 1958, da habe ich einen Film mit Lilli Palmer und Carlos Thompson im Fernsehen gesehen.  Der Film hieß: „Zwischen Zeit und Ewigkeit“. Er spielte auf Mallorca, und zwar …

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Gymnasium Heißen

AG: Gegen das Vergessen Jungend im „Tausendjährigen Reich“ Durch die Zeitzeugenbörse hatte ich Gelegenheit, vor jungen Menschen über meine Kindheit und Jugendzeit im sogenannten „Tausendjährigen Reich“ zu sprechen. In der Oberstufe des Heißener Gymnasiums hatte sich eine AG „Gegen das Vergessen“ gebildet. Die Schüler hatten eine Reise nach Polen vor, verbunden mit einem Besuch des KZ Dachau. Da ich in …

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Mein Koffer der Erinnerung

Ich heiße C. Goller und wurde am 7. April 1938 geboren. Mein „Koffer der Erinnerungen“ beinhaltet so einige nette Sachen aus meiner Kindheit z. B. ein kleines Bild, das ich mal für meine Mutter gemalt habe, als ich ca. 7 Jahre (1945) alt war und bei meinen Pflegeeltern lebte. Zu der Zeit sah ich meine Mutter nur einmal im Monat …

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Meine Schulzeit von 1944 bis 1953

Während des 2. Weltkrieges, März 1944, brachten meine Eltern mich aus gesundheitlichen Gründen in den Solling¹ am Harz zu Pflegeeltern. Zu dem Zeitpunkt war ich noch keine 6 Jahre alt. Nach den Sommerferien, ich glaube es war September 1944, wurde ich im Solling in einer Dorfschule eingeschult. Wir waren mit 8 Jahrgängen in einer Klasse. Vor uns stand ein 75-jähriger, …

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Meine ersten Perlonstrümpfe

oder waren es Nylonstrümpfe? Wir schrieben das Jahr 1952. Meine Tante wanderte im Frühjahr 1952 mit Mann und Kind (meine Cousine wurde im August 10 Jahre alt) nach Kanada aus. Sie glaubten nicht mehr daran, dass Deutschland aus dem Chaos wieder herauskommen würde. Ein Beitrag von Christa Goller aus dem Jahre 2013 Ein Jahr später, es war der 22. März …

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Auf dem Weg in die Ukraine

Werner Winkler wurde kurz vor Ende des Krieges im Alter von 15 Jahren aus seiner Heimat in Schlesien nach Russland verschleppt. Hier seine Erinnerungen:

Ja dann wurden wir auf dem Dominium in Knechtekammern eingesperrt, und dann wurden einige verhört, wir haben das in den Nebenräumen gehört, wie Geschrei, Gestöhne. Ja, da wurden diejenigen geschlagen und misshandelt. Die wollten ja SS-Leute und Parteigenossen. Da haben wir so gedacht, jetzt bist du bald dran zum Verhör. Aber dazu kam es nicht, die haben uns runter geführt wieder, in einen großen Pferdestall, der war ja leer, da wurden wir reingetrieben. Da waren schon die Männer und Jungs aus dem Nachbarort da, u. a. auch mein Onkel Max, meiner Mutters Zwillingsbruder, aus Selbnitz. Ja wir haben dort übernachtet, anderen Morgen raus, und dann mussten wir marschieren bis nach Heidenau, ach – wie viele Kilometer waren denn dass? – Das waren auch so über 20 km.

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