Läuse und Kopftücher

Im Bunker namens Schlackenberg selbst war eine unerträgliche Enge, weil immer mehr ausgebombte Leute Unterschlupf suchten. Die sanitären Zustände wurden immer unerträglicher und es gab große Probleme. Es brachen dauernd schlimme Krankheiten aus. Wir Kinder und auch viele Erwachsene hatten sowieso schon Läuse in den Haaren. An diese Zeit kann ich mich gut erinnern, denn ich hatte lange Zöpfe, und …

Weiterlesen

Anstehen für Wurstbrühe

Mitte Januar 1944 bekamen wir mit der Post ein Päckchen mit Lebensmitteln, welches mein Vater im November 1943 noch vor seinem Tod an uns abgeschickt hatte. Wir haben uns über die Lebensmittel sehr gefreut, aber ansonsten waren wir sehr traurig. Eines Morgens bin ich mit einem älteren Nachbarjungen Milch holen gegangen. Wir waren fast zu Hause angekommen, als plötzlich Tiefflieger auftauchten. …

Weiterlesen

Einmarsch der Amerikaner in Mülheim Ruhr

Dann kamen kurz darauf die Amerikaner nach Mülheim. Wir Kinder waren aufgeregt, weil die Eltern aufgeregt waren. – „Was passiert jetzt, wenn die jetzt kommen?“ – Und dann sind wir alle auf diesen Schlackenberg rauf, auf den grünen Weg, da wo heute die Metro steht. Es war ja herrlichstes Wetter! Und dann haben wir sie sternförmig auf Mülheim  zukommen sehen. …

Weiterlesen

Mein Besuch mit der „Kultur im Koffer“

Zur Zeit reise ich mit einem Koffer voller Reise-Erinnerungen und besuche Menschen, die nicht mehr so mobil sind, um mal ins Kino, Theater u.a. zu gehen. Ich versuche mit dem „Kultur-im-Koffer-Projekt“ mit dem Thema „Die Reise meines Lebens“ diesen Menschen etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen. Unterstützt wird diese Aktion von der evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn und dem Leder- und …

Weiterlesen

Meine Koffer-Reise

Guten Tag, ich bin Brigitte Block, in Berlin bin ich geboren und bin 86 Jahre alt. Mein Koffer aus Holz ist ein Stück Leben von mir, nämlich, wo das Herz zu Hause ist: in der Heimat! Und Heimat kann man auf der Landkarte nicht finden, sie ist im Herzen. Mein Koffer ist ziemlich klein, aber er ist auch schon 72 …

Weiterlesen

Helmholtzgymnasium, Essen

Geschichtsunterricht „Den Besuch der drei Zeitzeugen an unserer Schule fand ich sehr interessant, weil man sich während der Erzählungen gut in die Lage der Zeitzeugen hineinversetzen konnte, weil sie sehr anschaulich erzählten. An manchen Stellen wurden sie aber auch leiser und trauriger, z.B. in meiner Gruppe, als es um den Einmarsch der Russen in Berlin ging. Ich finde gerade bei …

Weiterlesen

Ein alter Berliner Picknick-Koffer

Jetzt ist er gefüllt mit Dingen, die mir ans Herz gewachsen sind. Im Kofferdeckel sehen Sie Bilder von mir als Kind und als ich ein Backfisch war, so hießen wir Mädchen vor 75 Jahren nämlich. Meine Mappe mit den ersten Schulzeugnissen von 1934. Das viel gelesene Max und Moritz Buch mit beschmierten und zerrissenen Seiten. Ein Bilderbuch in Sütterlinschrift noch: …

Weiterlesen

Steine klopfen und Taschengeld

Petrikirche nach der Zerstörung 1943
Petrikirche nach der Zerstörung 1943- mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchiv Mülheim a. d. Ruhr

Was heute sozusagen der moderne Begriff Recycling umschreibt, das haben wir schon nach dem Krieg mit Fleiß betrieben. Wir haben in den Trümmergrundstücken Ziegelsteine vom Mörtel befreit. Der Vater eines meiner Kameraden hatte einen Bekannten, der baute schon wieder an seiner Werkstatt.
Jeder kleine Gewerbetreibende versuchte sich ja wieder zu betätigen, um Erwerb zu haben. Der brauchte also laufend Ziegelsteine, da gab für es für einen Ziegelstein 10 Reichspfennig; das war ja noch Reichsmarkzeit vor der Währungsreform.

Weiterlesen