Freizeitgestaltung

Deutsche Jugend (DJ)

Wie andere meines Alters auch konnte ich die Zeit gar nicht abwarten, bis ich endlich mit 10 Jahren, Anfang 1938, in die Hitlerjugend eintreten konnte, weniger aus politischer Überzeugung (s. Elternhaus), sondern vor allem wegen der vielfältigen sportlichen Aktivitäten und des Gemeinschaftslebens. Das Motto war mir schnell klar und kann es heute noch schnell repetieren:

Jungvolkjungen sind hart, schweigsam und treu. Jungvolkjungen sind Kameraden. Der Jungvolkjungen Höchstes ist die Ehre.

Auch Hitlers Forderung an die Jugend kommt schnell:

Jungvolkjungen müssen sein: zäh wie Leder, flink wie Windhunde und hart wie Kruppstahl. 

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Reichspogromnacht

Am 10. November 1938 fuhr ich wie jeden Morgen mit der Straßenbahn vom Wiescher Weg in die Stadt. Am Viktoriaplatz musste ich aussteigen und den restlichen Weg über die Kaiserstraße hoch zur Schule in der Adolfstraße zu Fuß zurücklegen. Doch an diesem Tag war alles anders. Aus der Synagoge am Viktoriaplatz stiegen dichte Rauchwolken in den Himmel. Neugierig näherte ich …

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Mittelschule

Im Frühjahr 1938 durfte ich auf die Mittelschule wechseln. Zwar wäre ich auch fürs Gymnasium geeignet gewesen, aber dafür fehlte uns das Geld, denn damals musste Schulgeld bezahlt werden. Das betrug 10 Reichsmark (RM) für die Mittelschule und 20 RM für das Gymnasium. Es reichte also nur für die Mittelschule. Meine hatte allerdings einen guten Ruf, denn sie bot viele …

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Kleinkindalter

Jugend im Kampf

Die Hitlerjugend kam schon vor 1933 auf, und war öfter in Kämpfe mit der kommunistischen Jugend verstrickt. Es war wohl im Sommer an der Wedau, eine Seen- und Badelandschaft im Duisburger Süden, wo ich, gerade mal 3 Jahre alt, die Besorgnis hatte, meinen Badeanzug nicht nass zu machen. Ich bekam einen heftigen Kampf zwischen den  beiden politischen Lagern mit. Das hat auf mich einen großen Eindruck hinterlassen.

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Volksschule

Ich kann mich sehr genau an den roten Backsteinbau an meinem ersten Schultag im Frühjahr 1934 erinnern, zu dem mich meine Mutter an der Hand führte. Unvergesslich ist auch der Geruch von Bohnerwachs beim Betreten dieses Gebäudes, dessen Gelände sich zudem für allerlei Geländespiele eignete: Indianer, Räuber und Gendarm, aber auch zum „Plüsterken machen“ (Feuer machen) und Budenbauen. Die Schule …

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Freuden 1945

Familienzusammenführung Abgesprengt von meiner Panzergrenadiereinheit, schaffte ich Anfang 1945 (kurz nach meinem 17. Geburtstag) die Flucht vor den Russen von der Oder bis hin zur Elbe. Ziel waren die amerikanischen Linien. Pünktlich zum Kriegsende am 8. Mai 1945 begab ich mich mit vielen Kameraden geschlossen in amerikanische Gefangenschaft. Soweit erforderlich  wurden wir entwaffnet, von oben bis unten gefilzt und anschließend auf …

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Theodor Fliedner Stiftung am 21.03.2017

Altenpflegeseminar Frau Eva Timm: NS-Zeit, Norm, Stigmatisierung, Druck Horst Heckmann: Überlebensstrategien / positives Annehmen des Lebens Gegen O9.00 Uhr holte ich Frau Timm ab und fuhr mit ihr Richtung Mülheim-Selbeck zur „Theodor Fliedner Stiftung“. Trotz Lageplanes fanden wir nicht sofort die Veranstaltungsstätte. Erst nach Hinweisen einiger Bewohner erreichten wir unser Ziel. Dabei folgten wir dem Stimmengewirr junger Menschen, die dem …

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