Nationalsozialismus und Krieg

Zeichen der Naziherrschaft

Wir waren ein sehr christliches Haus (evangelisch). Meine Großmutter war eine fromme Frau, meine Mutter hat das übernommen.  Der Jugendbund der evangelischen Kirche hat sie alle so geprägt. Bei uns gab es auch – das hört sich vielleicht merkwürdig an, ein Hitlerbild. Ich kann mich erinnern, auf dem Flur hing ein Bild von Adolf  Hitler. Pflichtgemäß Beflaggung an manchen Tagen war selbstverständlich.

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Schule

Einschulung mit 5

Ich war immer groß und kräftig, und ich habe auch ein bisschen Verstand. Da ich sehr wissbegierig war, habe ich meine Mutter mit Fragen gelöchert, damit sie mir das Gehörte erklären sollte. Als ich 1940 eingeschult wurde, war ich 5 1/2 Jahre alt.  Ich wurde im September 6, und Ostern war die Einschulung. Vorher musste ich nach Kolberg zum Schulamt und wurde  von einer Lehrperson getestet: Buchstaben lesen und einige Rechenaufgaben lösen.

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Erziehung

Babynahrung

Als Säugling und Kleinkind habe ich  eine ganz alte Art der  Kinderversorgung genossen. In die Wiege  kam ein Topf mit Milch, und ein Schlauch wurde in den Topf gesetzt. Am anderen Ende des Schlauches war ein Schnuller, und das Kind konnte selbständig an dem Schnuller saugen. Ich kann mich erinnern, dass meine Eltern  gesagt haben, ich hätte schon im Schlaf die Hand nach hinten gehalten und habe dann den Schlauch in den Topf gesetzt, damit ich immer trinken konnte.

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Wohnen und Leben auf dem Hof

Unser Hof

Meine Mutter hatte den Hof mit dem Land und ging alles tatkräftig an. Mit dem Geld meines Vaters modernisierten sie den Hof. Es wurde z.B. elektrisches Licht angeschafft. Alle Zimmer im Haus und selbst der Stall wurden mit einem spärlichen Licht ausgestattet. Für die Menschen auf dem Hof war das ein großer Fortschritt, denn vorher hatten wir nur Kerzen oder Petroleumlampen zur Verfügung.

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Familie

Erbe und Heirat

Um 1900 herum wurde das ursprüngliche Gut eines Gutsbesitzers aufgesiedelt, weil er Geld brauchte. Unser Hof war ein Vorwerk. Das ist ein Begriff der damaligen Zeit, und es handelte sich um ein abseitiges Stück Land, welches von meinen Großeltern gekauft und bewirtschaftet wurde.Meine Großmutter mütterlicherseits hatte 16 Kinder – das muss man sich mal vorstellen. Sie war eine Frau, die sehr  ans Praktische gedacht hatte.

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Fremdarbeiter auf einem Bauernhof

Pommern 1940 – 1945 Meine Eltern hatten einen Bauernhof von etwa 40 bis 60 Morgen Land, 10/12 Hektar so in der Richtung, und sie brauchten immer Hilfskräfte zum Bewirtschaften. Zum Haushalt gehörten meine Eltern, meine Oma und wir zwei Töchter.  Nach der Kriegserklärung wurden die männlichen Helfer bereits eingezogen und durch Fremdarbeiter ersetzt. Wir hatten zunächst einen jungen Mann aus …

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Schule am Hexbachtal

Meine Kindheit in Pommern Mai 2016 In eine 9. Klasse der Schule am Hexbachtal waren ich und Frau Timm als Zeitzeugen eingeladen. Wir wurden sehr freundlich empfangen von der Lehrerin, die das Thema Nationalsozialismus in Deutschland mit den Schülern aufgearbeitet hatte. Die Schüler waren gut informiert, sehr wissbegierig. Sie waren entsetzt über die Taten der Nazis und wollten in den …

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