Ende des Krieges

Die russische Offensive

Am 8. März kamen die ersten russischen Soldaten mit Wagen und Pferden zu uns. Sie stürmten lärmend ins Haus, schossen in die Decke, durchsuchten alles und nahmen Sachen mit, die sie hinterher wegwarfen. Auch die Soldaten waren immer auf der Jagd nach Essen. Aber wir hatten keine großen Reichtümer. Wir waren eigentlich arme Leute.

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Nationalsozialismus und Krieg

Zeichen der Naziherrschaft

Wir waren ein sehr christliches Haus (evangelisch). Meine Großmutter war eine fromme Frau, meine Mutter hat das übernommen.  Der Jugendbund der evangelischen Kirche hat sie alle so geprägt. Bei uns gab es auch – das hört sich vielleicht merkwürdig an, ein Hitlerbild. Ich kann mich erinnern, auf dem Flur hing ein Bild von Adolf  Hitler. Pflichtgemäß Beflaggung an manchen Tagen war selbstverständlich.

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Schule

Einschulung mit 5

Ich war immer groß und kräftig, und ich habe auch ein bisschen Verstand. Da ich sehr wissbegierig war, habe ich meine Mutter mit Fragen gelöchert, damit sie mir das Gehörte erklären sollte. Als ich 1940 eingeschult wurde, war ich 5 1/2 Jahre alt.  Ich wurde im September 6, und Ostern war die Einschulung. Vorher musste ich nach Kolberg zum Schulamt und wurde  von einer Lehrperson getestet: Buchstaben lesen und einige Rechenaufgaben lösen.

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Erziehung

Babynahrung

Als Säugling und Kleinkind habe ich  eine ganz alte Art der  Kinderversorgung genossen. In die Wiege  kam ein Topf mit Milch, und ein Schlauch wurde in den Topf gesetzt. Am anderen Ende des Schlauches war ein Schnuller, und das Kind konnte selbständig an dem Schnuller saugen. Ich kann mich erinnern, dass meine Eltern  gesagt haben, ich hätte schon im Schlaf die Hand nach hinten gehalten und habe dann den Schlauch in den Topf gesetzt, damit ich immer trinken konnte.

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Wohnen und Leben auf dem Hof

Unser Hof

Meine Mutter hatte den Hof mit dem Land und ging alles tatkräftig an. Mit dem Geld meines Vaters modernisierten sie den Hof. Es wurde z.B. elektrisches Licht angeschafft. Alle Zimmer im Haus und selbst der Stall wurden mit einem spärlichen Licht ausgestattet. Für die Menschen auf dem Hof war das ein großer Fortschritt, denn vorher hatten wir nur Kerzen oder Petroleumlampen zur Verfügung.

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Familie

Erbe und Heirat

Um 1900 herum wurde das ursprüngliche Gut eines Gutsbesitzers aufgesiedelt, weil er Geld brauchte. Unser Hof war ein Vorwerk. Das ist ein Begriff der damaligen Zeit, und es handelte sich um ein abseitiges Stück Land, welches von meinen Großeltern gekauft und bewirtschaftet wurde.Meine Großmutter mütterlicherseits hatte 16 Kinder – das muss man sich mal vorstellen. Sie war eine Frau, die sehr  ans Praktische gedacht hatte.

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Horst Heckmann

Profil Horst Heckmann wurde am 31. Januar 1928 in Mülheim an der Ruhr im Stadtteil Heißen geboren, in der Nähe der ehemaligen Zeche Wiesche. Er gehört zum „Mülheimer Adel“, so bezeichnen die Mülheimer sich selber, wenn mütterlicher- und auch väterlicherseits schon lange Wurzeln in Mülheim sind. Er als „Ureinwohner“ liebäugelt gerne mit diesem Dünkel und spricht auch heute noch das …

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Ruthilde Anders

Profil Ruthilde Anders wurde am 1. September 1934 auf einem landwirtschaftlichen Hof in Gandelin/Hinterpommern (1), nahe Kolberg, als das erste von drei Kindern geboren; 1936 folgte eine Schwester, Christa, und 1940 ein Bruder, Manfred.  Noch vor dem Reichserbhofgesetz wurde ihrer Mutter(Helene, geb. am 09.03.1900) der Hof übertragen, während dem Vater (Johannes Leischer, geb. am 24.06.1903) das Erbe ausgezahlt wurde. Die Eltern bewirtschafteten bis …

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