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Schulzeit im NS-Staat

Die Reichspogromnacht Ein besonderes Datum habe ich nicht vergessen. Wir wohnten zu der Zeit in Essen-West. Es war der 9. November 1938. Ich ging wie jeden Morgen zur Schule. Mein Weg führte über die Altendorfer Straße. An einem uns allen bekannten Textilkaufhaus mit Namen Blum hatte man alle Schaufensterscheiben zertrümmert, und alle Textilien flogen auf die Straße. Eine große Menschenmenge …

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Erste Schuljahre

Einschulung

Ich kam Ostern 1938 in die Schule. Meine ältere Schwestern hatte ihre Schule schon beendet, die zweite befand sich im 8. Schuljahr; sie hatte mir die Sache mit der Schule in den schönsten Farben geschildert. Ich freute mich unheimlich und war stolz, endlich ein Schüler zu werden, kein Kleinkind mehr zu sein, sondern ein Schüler und  endlich was für das Leben zu lernen. 

Herr Rübenkamp spricht über seine Einschulung und wie er die Rechsprogromnacht als Kind erlebt hat

Meine Mutter nahm mich an die Hand und ging erwartungsvoll zu meiner Volksschule in Essen-West. Das war die Markscheideschule, damals hieß es einfach nur Volksschule. Die Schule war ein alter Backsteinbau, Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, und besaß nur vier Klassenräume. Es wurde zur Einschulung von jedem ein Foto gemacht mit der obligatorischen Schultüte. Da aber kaum jemand das Geld für diese Tüte hatte, brachte der Fotograf eine Tüte mit, mit der jeder einzeln abgelichtet wurde. 

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Eltern und Schwestern

Vater

Vater von Horst Rübenkamp, 1940

Meine Eltern waren nicht sonderlich reich, aber sie hatten ihr gutes Auskommen, wir wurden immer satt, und wir lebten in einer angenehmen Wohnung in Essen-West. Mein Vater heiratete nach dem Tod meiner leiblichen Mutter ihre jüngste Schwester Selma, meine Tante, die nunmehr meine (Stief-)Mutter wurde. Der Altersunterschied  des Paares betrug elf Jahre.

Mein Vater ging einer geregelten Arbeit nach, er war von Beruf Bergmann und war bis 1940 in Essen-West auf der Zeche Hagenbeck. Dann hat er bei einer Schachtbaufirma angefangen und führte diese Arbeiten in Hindenburg/Oberschlesien aus; er hat auch in Katowicy (schlesisch, heute: Katowice) und Mährisch-Ostrau (heute Ostrava in Tschechien) Schächte abgeteuft.. Er kam nur alle paar Monate nach Hause. Einer Partei war er nicht zugehörig.

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Horst Rübenkamp

Profil Herr Horst Rübenkamp wurde am 13. Januar 1932 als zweites Kind seiner Eltern Paula und Hermann Rübenkamp in Essen geboren. Der Vater war Jahrgang 1901 und die Mutter Paula  Jahrgang 1898. Seine Eltern heirateten im Oktober 1921.  Er hatte zwei Schwestern. Die ältere Schwester war 12 Jahre älter und die jüngere 4 Jahre. Zur Familie gehörten auch die Großeltern …

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Flucht aus der Tschechoslowakei

Bei unserer Flucht aus der Tschechoslowakei, Anfang April 1945, befanden wir uns eines Tages auf der Etappe von Waldmünchen nach Kamen in der Oberpfalz. Plötzlich sahen wir die ersten Toten. Männer im blau- und weißgestreiften Anzügen im Straßengraben. Wir glaubten, es handelt sich um Gefängnisinsassen, die von Tieffliegern beschossen wurden. Es waren aber nicht einige wenige, sondern im Laufe des Weges waren es Hunderte. Auf einer Anhöhe angekommen, sahen wir aus einiger Entfernung eine endlose Kolonne dieser bedauernswerten Menschen. Wir erreichten einen Ort Namens Neukirchen-Balbini. Wir übernachteten im Saal eines Gasthofes. Müde und hungrig, wir hatten nichts zu essen, schliefen auf Stroh und wurden morgens durch großen Lärm und Kettengerassel geweckt. Die Amerikaner waren da. Der Krieg war zu Ende. Wir waren sehr geschockt, hatten wir noch immer an den Endsieg durch irgendwelche Wunderwaffen geglaubt. 

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