Wohn- und Lebensverhältnisse im Krieg

Auch sonst machte sich die Kriegszeit in steigendem Maße im privaten Familienleben bemerkbar. Zunächst aber bekamen wir gar nicht so besonders viel von diesem Krieg mit. Es ging ja eigentlich erst mal ganz harmlos los: Die ausgestellten Lebensmittelkarten regelten und rationierten die Versorgung der Bevölkerung. Die Behörde vermerkte für uns: Familienstand, Vater, Mutter, drei Kinder, also 5 Lebensmittelkarten. Sie waren …

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Schule

Meine Schulzeit war geteilt durch die unterschiedlichen politischen Systeme. Ich wurde 1941 während der Kriegszeit in Duisburg  in der Schule an der Musfeldstraße eingeschult. Wir hatten eine Klassenlehrerin, die zuvor bereits meine ältere Schwester unterrichtet hatte. Ich habe  im Grunde genommen keine besonders herausragenden Erinnerungen an diese Schulzeit, ausser dass wir eben dem System gemäß morgens die Lehrerin mit einem …

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Kriegszeit

Ausgebombt 1939 brach der Krieg aus und man hatte sich an Verdunklung, Lebensmittelkarten und Bezugsscheine zu gewöhnen. Und als sich in den ersten Jahre die Sondermeldungen über die deutschen Siege überschlugen, dachte man, dass das Spiel bald vorbei sein würde.  In Berlin konnte das kulturelle Leben nachmittags derweil erhalten bleiben: ob  Oper, Operette, Theater, Revuefilme – das Volk musste bei …

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Ausgrenzung, Boykott und Pogrome gegen Juden

Hansi Frost

Damals hatte Frau Timm einen kleinen jüdischen blonden Freund, der jünger als sie war. Der fing sie öfter ab, wenn sie aus der Schule kam. Seine Eltern hatten um die Ecke herum ein kleines Zigarettengeschäft, in dem Eva für ihren Vati R6 und für ihre Mutter Muratti Kork – die berühmte Berliner Zigarettenmarke schlechthin! – kaufte. 

Eines Tages wechselte die Inhaberschrift in: „Erna Sara Frost“, und zwar in großen Blockbuchstaben geschrieben. Bis dahin wusste niemand, dass es ein jüdisches Geschäft war.

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Erziehung

Jungmädel

Selbstverständlich war sie auch Jungmädel, obwohl ihre Mutter gegenüber der Hitlerjugend das Wort „scheußlich“ in den Mund nahm. Sie fand alles „scheußlich“: die Uniform der Mädchen, diese blauen Röcke kombiniert mit weißer oder grauer Bluse, diese Berchtesgadener Strickjäckchen, schwarz mit rot und grün, und diese gelb-braune Kletterweste (hellbraune Velveton Jacke) – alles scheußlich! 

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Schulzeit

Für mich begann die Volksschule 1933. Es waren 42 Kinder in der Klasse. Ich hatte fünf jüdische Mitschülerinnen in der Klasse, meist waren sie die intelligenteren. An Diskriminierungen kann ich mich nicht erinnern. Das schönste Mädchen in meiner Klasse war Halbjüdin und hieß Ellen Rothschild; sie wurde nicht ‚abgeholt‘. – Noch heute weiß sie alle Namen: Dieta Elden, Gertrude Breslauer, …

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Kindheit

Spiele drinnen

Eva Timm wuchs wohl behütet auf. Lebhaft erinnert sie sich an gemeinschaftliche Spiele in der Familie. ‚Schwarzer Peter‘, ‚Mensch ärgere Dich nicht’, ‚Dame‘ und ‚Mühle‘ waren die Gesellschaftsspiele, die einmal in der Woche, meist samstags abends, mit der gesamten Familie am Esszimmertisch  gespielt wurden. Auch gab es noch ‚Gottes Segen bei Cohn’, dem eher bekannten ’17 und 4‘ ähnlich. Es gab Spielgeld und Puppen, sogar eine Käthe-Kruse-Puppe und eine Schildkröt-Puppe besaß die junge Eva, auch ein damals so genanntes ‚Negerpüppchen‘. Weihnachten verschwanden die Puppen regelmäßig, um dann unter dem Tannenbaum neu eingekleidet wieder zu erscheinen. 

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Kriegseinsätze: Zusammenarbeit von HJ und Schule

Der Krieg brach aus, als er 10 Jahre war. Zu dieser Zeit wurde der Dienst in der DJ schon etwas strenger. Die Schule und die HJ arbeiteten nun verstärkt zusammen. Mit Beginn der Luftangriffe auf Mülheim ab 1940/41 wurden er und seine Kameraden zum Luftschutzdienst in der Mädchenmittelschule in der Von-Bock-Straße eingeteilt oder in die Wirtschaft Ternieden, die angeblich einen …

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