Projekte

Ein russisches Filmprojekt

Durch Zusammenarbeit mit der Zeitzeugenbörse Berlin vereinbarte das russische Fernsehen einen Interview- und Aufnahmetermin des russischen Kultursenders TV-Kultura mit der Zeitzeugenbörse Mülheim/Ruhr zum 11.12.2014. Aus russischen Archiven über den Zweiten Weltkrieg machte man die Unterlagen des Zeitzeugen Werner Winkler ausfindig, der in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 von der einmarschierenden Roten Armee im Alter von 15 Jahren aus seiner Heimat Schlesien mit weiteren männlichen Zivilisten seiner Heimat nach Russland zur Zwangsarbeit verschleppt wurde.


Kofferprojekt: Das Fenster zur Vergangenheit

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können.“ Mit diesen Worten beschreibt der Dichter Jean Paul die Bedeutung und den Wert des Erinnerns und Erzählens.

Norberto Bobbio* meint: Wir sind, was wir erinnern. Die Summe unserer Erinnerungen bedingt unsere Identität. Diese Identität besteht aus Geschichten, die wir über uns erzählen (können) und die uns wieder von anderen erzählt werden. Auslöser für Erinnerungen können Worte, Geräusche, Bewegungen, Gerüche, Bilder, Gegenstände, Situationen sein.

Im Januar 2013 packten unsere Zeitzeugen ihre Geschichten in Koffer. Sie packten alte, neue, geliehene Koffer mit ihren Lebenserinnerungen an Kindheit und Jugend, Flucht und Vertreibung, Beruf und Reisen. Und da kam einiges zusammen: Schelllackplatten, alte Puppen, der erste abgeschnittene Zopf, Strickliesel, Poesiealbum, aber auch Erinnerungen an die Internierung, an Stunden und Tage im Luftschutzkeller u.a.m. Liebevoll wurden die Objekte in den Koffern drappiert, manche auf einer eigens hierfür entworfenen Unterlage. Hier wurden Dinge eingepackt, die etwas über sie selbt sagen. Beim Betrachten werden Erinnerungen geweckt und die damit verbundenen Gefühle. Vergangen- oder Verloren-Geglaubtes werden spürbar. Fremdes und Vertrautes mischen sich in Gedanken und Gefühlen.

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