Gesamtschule beteiligte sich an Weihnachtsaktion der Bürgerstiftung

Fred und Mohamad, beide 15 Jahre, wünschen sich ein Schachspiel, der elfjährige Mehmet einen Rucksack, andere ein Spielzeugauto oder einen Duplo-Zug. Dass ihre Wünsche Weihnachten in Erfüllung gehen, verdanken sie Gleichaltrigen der Gesamtschule Lohmar. Erstmals beteiligten sich die 5. bis 8. Klassen an der Weihnachtsaktion der BürgerStiftungLohmar und finanzierten Geschenke für Kinder und Jugendliche, denen es nicht so gut geht, wie ihnen selbst. Wie es dazu kam, erzählten Schulsprecherin Janka (15) und die Klassensprecher Nicolas (11), Michel (10), Mads (10) und Jessy (12) bei Kakao und Keksen im Stiftungshaus.

Mit ihrer Idee, zugunsten der Aktion „Engel für Ältere und für kleine Engelchen“ Schoko-Nikoläuse zu verkaufen, rannte SV-Lehrerin Ronja Quick bei den Schüler*innen offene Türen ein, und dass der Jugend die Jugend besonders am Herzen liegt, war natürlich Ehrensache. So gingen binnen einer Woche in den Schulpausen 300 Nikoläuse über die imaginäre Ladentheke und landeten 190 Euro Reinerlös in der Kasse. Das Geld reichte, um sechs Kinder Heiligabend glücklich zu machen. Die Nikoläuse indes machen gleich mehrfach glücklich. Wer einen erworben hat, so die Idee der Aktion, verschenkt ihn mit einem kleinen Gruß an einen Mitschüler oder eine Mitschülerin.

„Sie können stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler sein“, gratulierte die Stiftungsgeschäftsführerin Gabriele Willscheid der Schulleiterin Sabine Henseler und bedankte sich vor allem bei den Jugendlichen: „Ganz toll, dass ihr euch für Gleichaltrige einsetzt, die es nicht so leicht im Leben haben.“

Freilich hatten sich neben den Neulingen unter den „Engeln für Ältere und kleine Engelchen“ wieder ganze Heerscharen an der Weihnachtsaktion der Stiftung beteiligt. „Es ist immer wieder überwältigend, wie viele Menschen uns die Treue halten und teils schon seit Jahren Weihnachtsgeschenke für meist Alleinstehende mit magerer Rente oder für Kinder aus bedürftigen Familien besorgen“, staunte die Geschäftsführerin. Insgesamt hatte die Stiftung wieder über 300 Wunschzettel in den bewährten Standorten an die Weihnachtsbäume geheftet. Und die wurden schon nach wenigen Tagen komplett „geplündert“ und mussten erneut aufgefüllt werden. „Viele“, erzählt Gabriele Willscheid, „konnten es kaum abwarten und fragten schon Anfang November, wann es denn endlich wieder losgeht mit der Engel-Aktion“.

Mittlerweile ist die Weihnachtsaktion der Bürgerstiftung längst zum Klassiker im Lohmarer Advent avanciert. „Und sie ist nach wie vor bitternötig“, meint die Geschäftsführerin mit Blick auf die meist bescheidenen Wünsche. Hygieneartikel, warme Kleidung und Einkaufgutscheine für Lebensmittelmärkte stehen bei den Älteren ganz oben auf der Wunschliste und lassen erahnen, dass die Not unter den Senior*innen groß ist. Auch bei den Kindern sind warme Pullover oder Socken gefragt, wenngleich bisweilen auch schon mal der Wunsch nach einem Spielzeug auf dem Zettel steht. „So soll es sein, denn wir wollen mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger den Menschen auf der Schattenseite des Lebens zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten.“ Das wird wohl auch in den nächsten Jahren so bleiben. „Zumal auch die junge Generation so viel Empathie zeigt“, meint die Geschäftsführerin, „sind wir zuversichtlich, dass unsere Engel-Aktion eine Zukunft hat.“ Dafür, so die Vorsitzende Renate Krämer, „danken wir allen, die uns unterstützen und nicht zuletzt den Jugendlichen der Gesamtschule.“

Bildunterschrift v.l.n.r.:
Freude schenken macht Freude, meinen (hinten v.li.) Janka, Sabine Henseler, Mads, Ronja Quick, Renate Krämer und Gabriele Willscheid sowie (vorne v. li.) Nicolas, Michel und Jessy.