BürgerStiftungLohmar eröffnete ihr Mini-Museum im Bücherschrank
Raum ist bekanntlich in der kleinsten Hütte, und auch im Offenen Bücherschrank der BürgerStiftungLohmar war noch Platz in einer bislang ungenutzten Seitenvitrine, die jetzt zum „Museum Piccolo“ geadelt wurde. Denn was lag da näher, als die Literatur mit der Kunst zu verknüpfen? 51 x 149x 12 cm misst das Mini-Museum, und annähernd so groß ist auch das Bild, das die Lohmarer Künstlerin Lena Feldmann eigens für die Premieren-Ausstellung geschaffen hat.
„Wir wollen die Kunst ins Zentrum rücken“, betonte die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung, Gabriele Willscheid, bei der Vernissage, zu der sich viele Kunstinteressierte, darunter neben der Vorsitzenden Renate Krämer auch Bürgermeisterin Claudia Wieja, auf dem kleinen Platz zwischen Rathaus und Frouardplatz versammelt hatten. Seitdem das Areal von Rüdiger Ramme und der Stadt mit Bänken, Blumen und Schatten spendenden Bäumen neugestaltet wurde, sei daraus ein kleiner Ort der Begegnung entstanden, der dazu einlade, sich zu treffen, zu plaudern und zu diskutieren über die Literatur und jetzt auch über die Kunst, meinte Gabriele Willscheid.
Genau das ist die Intention der Bürgerstiftung: „Wir wollen den Kunstschaffenden ein kleines Forum bieten, ihre Werke zu präsentieren. Und wir wollen Menschen, die vielleicht noch nie in einem Museum waren, die Kunst näherbringen“, erläuterte die Geschäftsführerin. Gleichsam im Vorbeigehen können die Flaneure nun Kunst erleben und sich auch intensiver damit beschäftigen. Deshalb ließ die Bürgerstiftung neben dem Bücherschrank eine Info-Stele installieren, auf der Interessierte auch bei künftigen Ausstellungen mehr über die Kunstschaffenden und ihre Werke erfahren. „Und“, witzelte die Geschäftsführerin, „unser Piccolo ist rund um die Uhr geöffnet und kostet noch nicht einmal Eintritt.“
Aber das gleich ein Museum zu nennen, hielten manche vielleicht für vermessen, vermutete Gabriele Willscheid und entgegnete: „Wir halten es für angemessen, denn nicht auf die Größe kommt es an, sondern auf die inneren Werte.“ Und die könnten sich sehen lassen, zeigte sich die Geschäftsführerin ein wenig stolz, dass sie mit Lena Feldmann eine bereits mehrfach preisgekrönte Künstlerin für die Premiere gewinnen konnte. Zu sehen ist ein Tableau, das in Höhe und Breite das „Piccolo“ komplett ausfüllt und mit faszinierenden organischen Strukturen verblüfft. Grundlage ist eine topografische Karte vom Lauf der Agger von Overath bis Donrath. Die Karte hat die Künstlerin auf eine mehrfach lackierte MDF-Platte übertragen und, angelehnt an die Technik des Linolschnittes, die Höhenlinien mit zahllosen geraden Schnitten verbunden, die dem Bild durch das Spiel von Licht und Schatten eine fast reliefartige Wirkung verleihen.
„Besser hätten wir das Piccolo nicht eröffnen können“, meinte Gabriele Willscheid: „Ich freue mich schon auf weitere Ausstellungen und wünsche anregende Begegnungen mit der Kunst.“
Bildunterschrift v.l.n.r.:
Klein, aber fein: Über das „Museum Piccolo“ im Bücherschrank der Bürgerstiftung freuen sich (von links) Renate Krämer, Claudia Wieja, Lena Feldmann und Gabriele Willscheid