Bürgerstiftung Lohmar finanziert Seminar für „ZWAR“-Begleitungen
Am Anfang steht wie so oft die graue Theorie, so auch bei einem Tagesseminar, zu dem sich rund ein Dutzend hoch motivierter Lohmarerinnen und Lohmarer versammelt hatte, um sich auf ihr neues Ehrenamt vorzubereiten. Sie wollen die Zwar-Gruppen, die auf Initiative von Yvonne Giebelen-Daughtrey in Lohmar-Ort, Wahlscheid und Birk gegründet werden, mit Leben füllen.
„ZWAR“ ist das Kürzel für die Zeit „zwischen Arbeit und Ruhestand“. Die Netzwerke haben sich mittlerweile zu einem bewährten Modell zur (Wieder-)Belebung der Nachbarschaft und Quartiere entwickelt, sie ermöglichen Bürgerbeteiligung vor Ort, beugen Einsamkeit und Isolation vor und praktizieren gemeinsames Älterwerden mit gegenseitiger Unterstützung.
„Das passt hervorragend zu den Aufgaben der BürgerStiftungLohmar, der die Seniorenarbeit besonders am Herzen liegt“, begründet deren Geschäftsführerin Gabriele Willscheid, warum sich der Vorstand einstimmig bereit erklärte, das Seminar rd. 900 Euro zu finanzieren, nicht zuletzt auch, „weil ich hier unter den Teilnehmenden viele engagierte Ehrenamtler entdecke, die eine Förderung redlich verdient haben“, fügte sie mit Blick in die Runde hinzu.
Darunter fanden sich freilich auch viele neue Gesichter, zum Beispiel Sigrid Wies. Die Inhaberin einer hessischen Unternehmensberatung will sich mehr und mehr zurückziehen, wohnt in Donrath und hat in Lohmar berufsbedingt wenig soziale Kontakte. Das soll sich in der Zwar-Gruppe ändern. Sie möchte sich und ihre Kompetenzen einbringen. So auch Jürgen Heimes. Er hat in einer Führungsposition bei einer Versicherung gearbeitet und sucht jetzt, nach einem zweieinhalb Jahren im Ruhestand, eine neue sinnstiftende Aufgabe, die Spaß macht und neue Kontakte ermöglicht. Bereits jetzt hilft er in der Flüchtlingsunterkunft in Birk und der Tischtennisabteilung im TUS Birk.
„Da sind Sie in der Zwar-Gruppe genau richtig“, meinte Gabriele Willscheid, die als Zaungast das Seminar kurz besuchte. Ute Schünemann-Flake von ZWAR e.V. vermittelte das Basiswissen für die ZWAR-Begleitung und die grundlegenden Kenntnisse für den bewährten Prozessablauf, an dessen Ende ein nachhaltiges Beziehungsnetz stehen soll, ein lebendiges Miteinander und vielleicht auch ein paar neue Freundschaften.
Freilich können und sollen künftig alle ab 60 + mitmachen in den offenen Gruppen. „Junge Ältere“, sagt Yvonne Giebelen-Daughtrey, „sind jederzeit herzlich willkommen.“ Wer Interesse hat, sollte sich schon den Termin für die Auftaktveranstaltung Dienstag, 24. Juni, 18.00-20.00 Uhr, in der Jabachhalle vormerken.
Bildunterschrift v.l.n.r.:
Gut gerüstet für die neue Aufgabe in den Zwar-Gruppen: Die Seminarteilnehmenden mit der Seminarleiterin Ute Schünemann-Flake(sitzend links), daneben die Initiatorin Yvonne Giebelen-Daughtrey, dazwischen Gabriele Willscheid, BürgerStiftungLohmar.