Bürgerstiftung und Privatspende ermöglichten Theaterprojekt an der Waldschule

Das war Lernen im Turbo-Tempo: In dreieinhalb Tagen haben die 385 Kinder der Lohmarer Grundschule ein Musiktheaterstück aus dem Boden gestampft, das bei der Aufführung die Jabachhalle mit Tanz und Gesang, vor allem aber im Rhythmus der über 300 Trommeln, vibrieren ließ und das Publikum zu tosendem Beifall animierte. Geradezu überwältigt zeigte sich auch Gabriele Willscheid. Die Geschäftsführerin der BürgerStiftungLohmar war mit Rolf Winkelmann und dessen Ehefrau zur Generalprobe gekommen, denn zusammen hatten sie zur Finanzierung des Projekts beigetragen. „Spende mit Mehrwert“ nennt das die Stiftung: Rolf Winkelmann hatte zu seinem 70. Geburtstag die Gäste um eine Spende für das Trommelprojekt gebeten und rund 900 Euro waren zusammengekommen, die von der Stiftung auf 1.500 Euro aufgestockt wurde.

„Trommelinho und die Farben dieser Welt“, hieß das Stück, das Projektleiter Ben Argandona und Julian Jerusalem aus Köln mit den Kindern inszeniert hat. Die Geschichte ist schnell erzählt: Eines Morgens hat der Regenbogen seine Farben verloren, und die Kinder machen sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Kontinente, um in Flora und Fauna die bunte Vielfalt der Welt zu entdecken. Am Ende erstrahlt der Regenbogen mit den als Tintenfische, Papageien, Katzen und Bienen kostümierten Kinder wieder in seiner ganzen Farbenpracht um die Wette. Ein wenig steht die bunte Welt auch für die Vielfalt aus Sprachen, Religionen und Kulturen, die an der Lohmarer Waldschule gelebt wird. „Jedes Kind hat sein individuelles Talent, das bei der Aufführung zur Geltung kommt“, erläuterte Schulleiterin Michaela Pössinger: „Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben“, betonte sie und zeigte sich dankbar für die großzügige Spende.

„Das war gut angelegtes Geld“, erwiderte Gabriele Willscheid, die sich davon beeindruckt zeigte, wie sehr die Kinder bei dem Projekt über sich hinausgewachsen seien, wie viel sie in dieser kurzen Zeit gelernt und mit welcher Kreativität Lehrkräfte und Eltern die Kostüme gestaltet hätten: „Eine unglaubliche Gemeinschaftsleistung“, lobte sie. Und auch Rolf Winkelmann fand die Realisierung seines Geburtstagswunsches „wunderbar“. Für ihn war es keine Frage, sich für dieses Musikprojekt zu entscheiden. Er ist selbst leidenschaftlicher Sänger im Kölner Gürzenich-Chor und war vor langer Zeit sogar Schüler der Waldschule. „Musik ist für die Entwicklung der Kinder enorm wichtig, Musik verbindet emotional über alle Grenzen hinweg die Menschen“, lautet sein Credo.
Für die Kinder war die Aufführung aber vor allem ein unvergessliches Erlebnis. Und das will Michaela Pössinger auch den künftigen Schülerinnen und Schülern ermöglichen. „Wir wollen das Projekt alle vier Jahre wiederholen“, sagte sie „Da machen wir sicher wieder mit“, versprach Gabriele Willscheid.

Bildunterschrift v.l.n.r.:
Begeistert zeigten sich Rolf Winkelmann, Gabriele Willscheid, Michaela Pössinger, Julian Jerusalem und Ben Argandona (v.l.n.r) von der tollen Inszenierung der Kinder.