Am 1. Oktober ist alljährlich der Internationaler Tag der älteren Menschen, ausgerufen von den Vereinten Nationen und gemeint für die über 60-Jährigen. Und in 2021 ist das Motto „Digitale Gerechtigkeit für alle Altersgruppen„. Vielerorts fehlt es an der passenden Infrastruktur, an inklusiven Systemen sowie an leicht zugänglichen Angeboten zum digitalen Kompetenzerwerb.
Auch das Dezernat V – Soziales, Gesundheit und Wohnen (Dr. Harald Rau) versucht sich mit dem Amt für Soziales, Arbeit und Senioren (Rainer Holtmann) um diese Thematik zu kümmern. So hat die Stadt Köln in 2020 zusammen mit der Hochschule Fresenius den älteren Menschen einen Kurs angboten, wo sie den Zugang zum Internet im Kurs „Nonliner zu Onlinern“ mit einem Smartphone erlernen konnten.
Das Forum Seniorenarbeit NRW (vom KDA) nimmt sich dieser Thematik an und veröffentlicht dazu den Artikel „Zugang und Nutzung des Internets: (k)eine Altersfrage?„, in der die Situation inclusive einer aktuellen Statistik
kurz und prägnant beschrieben wird. Dabei wird auf die Spaltung der Gruppe der älteren Menschen hingewiesen in diejenigen, die durch das Internet vollen Zugang auf gesellschaftliche Teilhabe haben und die anderen, die diesen Zugang zum Internet eben nicht haben.
Ich habe den Eindruck, dass diese Situation nur verbessert werden kann, wenn es glingt, folgenden Teufelskreis zu durchbrechen:
Computer und Internet werden rundweg abgelehnt, weil die Vorteile für sich selbst nicht erkannt werden. Um diese erfahren zu können, muss das Internet für sich selbst entdeckt werden. Das geht aber nicht, weil das erlernen des Zugangs zum Internet und der Umgang mit dem Internet erst erlernt werden muss. Und dazu sind diese Älteren nicht zu motivieren.
Fest steht aber: ohne Motivation geht nichts.
Das Argument, dass man dazu zu alt sei und man das alles deshalb nicht mehr lernen könne, ist falsch (wenn man nicht tatsächlich an Alzheimer erkrankt ist). Das Gehirn ist bis ins hohe Alter in der Lage zu Lernen und bildet sich dabei sogar nachweisbar um, indem neue Neuronen und Nervenbahnen gebildet werden. Aber natürlich lernen ältere Menschen nicht mehr so schnell. Übrigens stellt das Lernen von Neuem im Alter eine gute Vorbeugung vor Alzheimer dar. Siehe auch den Beitrag „Wirklich gute Tipps zum Altern„.
Text: K.H. Kock, Bilder: pixabay und symi.at