Sofagespräch#14: Ingo Nürnberger

Hühner im Garten und ein Herz für Arminia

Ingo Nürnberger gewährte im „Sofagespräch“ Einblicke in sein LebenSeit Februar 2015 ist Ingo Nürnberger in Bielefeld als Sozialdezernent im Amt. Nach fast fünf Jahren zieht er eine durchweg positive Bilanz. „Ich habe einen tollen Job. Ich mag es vor allem, draußen vor Ort mit den Bürgern zu diskutieren. Und da die Stadt heute finanziell besser ausgestattet ist als zu Zeiten meines Vorgängers, habe ich mehr Gestaltungsmöglichkeiten“, sagte er am Samstag (23. November) im Rahmen der Reihe „Sofagespräche im Quartier“ im Wohncafé des Bielefelder Modells Am Pfarracker/Liethstück. Im zwanglosen Gespräch mit Christina Scheuer (Radio Bielefeld) gewährte der gebürtige Niederbayer ebenso amüsante wie interessante Einblicke in seinen Arbeitsalltag, aber auch in sein Privatleben.

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Zu sehen sind Ingo Nürnberger und Moderatorin Christina Scheuer, eingerahmt von den Initiatoren des Sofagespräches Sonja Heckmann (AWO) und Oliver Klingelberg (BGW) Foto: Susanne Freitag

Dabei wartete Nürnberger, der vor seinem Amtsantritt in Bielefeld zwölf Jahre im DGB-Bundesvorstand in Berlin tätig war, gleich zu Anfang mit einer Überraschung auf: „In unserem Garten halten mein Mann und ich seit einem halben Jahr Hühner – neun Hennenund einen Hahn. Ich habe viel Spaß damit und kann mir nicht vorstellen, dass ich sie irgendwann einmal schlachten und essen werde.“ Zudem gestand er, dass sein Fußballherz zwar immer noch für Hertha BSC schlägt, der DSC Arminia Bielefeld aber seine „zweite Liebschaft“ geworden sei. „Beim Fußball darf man promisk sein“, betonte er und lobte den DSC als „sehr sympathischen Verein, der eine tolle Fan-Arbeit macht.“

In Bielefeld ist Ingo Nürnberger, der auf dem Land aufgewachsen ist, aber während seiner Zeit in Berlin die Anonymität der Großstadt geschätzt hat, nach eigenen Worten sehr naturverbunden geworden. Als positiv empfindet er die starke Nachbarschaft und den ehrenamtlichen Einsatz in vielen Quartieren. So wäre die Integration von mehr als 500 geflüchteten Menschen in Ummeln nicht gelungen, wenn sich die Nachbarn nicht so engagiert hätten. Lobende Worte fand der 47-Jährige auch für Projekte wie das BielefelderModell, das auch im Alter ein Wohnen in der eigenen Wohnung und dem vertrauten Umfeld ermöglicht. „Im Vergleich mit anderen Städten ist Bielefeld in der ambulanten Versorgung einmalig gut“, so Nürnberger.

Text: Regina Doblies (BGW)