19: Wie´s damals war

Mit kleinen Dingen Freude machen!

Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit denke ich daran wie es war als ich noch ein kleiner Junge war…

Es war in den fünfziger Jahren. Wir waren vier Kinder und lebten mit unseren Eltern in einer kleinen Dachwohnung im Stadtteil Rheidt. 
Ich ging das erste Jahr in die Schule und es war die Zeit des Advents.
Schon lange spürte ich dass es zu Hause anders war als sonst.
Meine Mutter tat sehr geheimnisvoll und wir Kinder warten neugierig und wollten wissen was los war.“ Das Christkind kommt bald“ sagte die Mutter ,“ und wenn ihr ganz brav seid dann bringt es Euch auch was.

Der Tag an den ich mich erinnere war so schön dass ich ihn nie vergessen habe. Ich kam aus der Schule und ging die Treppen hinauf zur Wohnung, ich hörte leise Musik und ein Glöckchen klingelte. Im Haus roch es wunderbar. So kam ich bald in der vierten Etage an und traute meinen Augen kaum. Auf jeder Treppenstufe lag ein Weihnachtsplätzchen und sie dufteten wunderbar.
Ich sammelte sie auf und rannte die letzten Stufen und rief nach meiner Mutter. Als sie die Tür öffnete und ich ihr die Plätzchen zeigte tat sie sehr erstaunt und konnte sich nicht vorstellen wo sie herkamen.

So erzählte sie mir dass das wohl die Engelchen waren und mir die Plätzchen hingelegt haben, sicher weil ich brav war. Und so, meinte sie dass der Himmel  am Morgen ganz rot gewesen sei und immer dann würden die Engel im Himmel Plätzchen backen.
 
Inzwischen bin ich schon alt und grau
und denke doch in jedem Jahr an diese Plätzchen.

von Hans-Jürgen Knabben
(Fachforum Seniorenarbeit Bergheim)


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Hans-Jürgen Knabben Koordinator