Ökologie im Beginenhof Köln

„Leben aus den Wurzeln“  Henry David Thoreau (1817-1862) 

Eine lang gestreckte Wildblumenwiese mit Obstbäumen, die Regenwasserzisterne, der Nutzgarten am Ende des Grundstücks, das sind nur drei Beispiele für die gelebte Ökologie im Beginenhof Köln. Neben der Gemeinschaft und dem soliden Wirtschaften ist Ökologie die dritte tragende Säule, auf der das nachhaltige Leben der Beginenhof-Genossenschaft ruht.

Unseren Strom erzeugen wir im eigenen Blockheizkraftwerk, in der Werkstatt im Untergeschoss wird repariert und selbst gebaut, Abfall wird möglichst vermieden oder für den eigenen Garten kompostiert. Die Gemüsekiste im Eingangsbereich geliefert vom Ökobauern aus der Umgebung erinnert daran, dass schon wieder eine Woche rum ist.

Einfach leben

Tauschen und teilen sind zwei weitere Aktivitäten, die das Leben einfacher machen. Carsharing wird praktiziert und Monatskarten für den Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) werden weitergegeben. Vor den Hausversammlungen wird alle zwei Wochen feilgeboten, was nicht mehr gebraucht wird und worüber sich womöglich eine andere freut.

Downshifting oder kleiner setzen, nicht mehr alles selbst besitzen, sondern dem Leben seine Komplexität nehmen, das ist die neue Freiheit, von der Sozialpsychologen wie Harald Welzer sprechen. Viele Bewohnerinnen haben diesen Prozess durchlebt und sind überrascht, mit wie wenig es sich gut leben lässt. 

Selbst verwalten – selbst gestalten

Aufsichtsrat und Vorstand sind weitestgehend durch die Bewohnerinnen des Beginenhofs besetzt. Diese haben sich in die vielfältigen Aufgaben der Genossenschaftsführung eingearbeitet. Das eröffnet einerseits die Möglichkeit, Prozesse und Projekte selbst zu gestalten und die Mieten in einem sozialverträglichen Rahmen zu halten, zeigt jedoch auch die Grenzen des Machbaren, weil die Personaldecke für diesen Bereich dünn ist und die Belastung des Teams auf freiwilliger Basis hoch. Mitgestalterinnen  für diese Aufgaben werden gesucht und mögen sich bitte melden.

Beseelter Kosmos

Achtsamkeit im Umgang mit Mutter Erde ist als gelebte Ökologie eine spirituelle Grundhaltung. So war der beseelte Kosmos Thema eines Studientags Mitte März 2018 im Beginenhof, an dem uns die Ethnologin und Theologin Dr. Hortense Reintjens-Anwari mit der religiösen Weltsicht der Schamanen bekannt machte. Eine Spirale im Gras, der Quellstein mit zwei Bänken sind Ruhezonen für Meditation und intime Momente und Gegenpol zur Terrasse hinter dem Haus, auf der es eher lebhaft und gesellig zugeht. 

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