Liebe Widdersdorfer/innen,
ich möchte mich im Namen Eurer Dorfgemeinschaft Widdersdorf e.V. auch noch zu dem TV Beitrag von gestern Abend zum Thema Heimat äußern.
Vorab das Wichtigste: In unserem Vorstand und unserer Helferschaft haben wir viele „Ureinwohner“ Widdersdorfs, einige gebürtig aus Nachbar-Veedeln, einige Neu-Widdersdorfer. Alle sind Kölner oder Rheinländer, wenn nicht gebürtig, dann im Herzen. Und wir arbeiten gerne für alle Widdersdorfer und nehmen alle seit Jahren wohlwollend die Verjüngung des Veedels, sowie die Zuwanderung im Veedel wahr. Wir lieben den Zuwachs der Gäste auf unseren Veranstaltungen, aus aller Herren Länder, egal von welchem Kontinent. Das ist für Widdersdorf etwas ganz Schönes und Bereicherndes! Wir empfinden unsere Arbeit als ganz besonders wichtig, um das Leben und die Gemeinschaft im Veedel zu unterstützen. Den wachsenden Erfolg unserer Veranstaltungen sehen wir als Beweis, dass die Neu-Widdersdorfer sehr daran interessiert sind, am Leben im Veedel teilzunehmen und hier auch ihren Lebensmittelpunkt und ihre Heimat finden.
Im Sommer letzten Jahres sprach mich eine der Journalistinnen des Beitrages an, ob ich ihr Kontakte aus dem Neubaugebiet vermitteln könne, die sie zum Thema Heimat interviewen könnte. Das Thema sprach mich direkt an. Ich bat ihr auch an, davon zu berichten, welche Arbeit die Dorfgemeinschaft hier im Veedel seit mittlerweile 40 Jahren zum Thema Heimat, Geselligkeit, Brauchtum und Tradition leistet. Und eben seit rund 10 Jahren auch zum Zusammenwachsen zwischen Alt und Neu. Die Dame wollte darauf ggf. später zurückkommen, im ersten Step interessiere sie aber der Neubürger. So vermittelte ich ihr auch meine Freundin Ines van de Sandt, die für mich der Inbegriff des Widdersdorfer Neubürgers ist: integriert, kontaktfreudig und „angekommen“.
Leider stellte sich dann gestern Abend heraus, dass der Bericht eigentlich nur ein Ziel hatte, nämlich Widdersdorf als schlechtes Beispiel für die nicht vorhandene Heimat der „Anywheres“, die es hier in Widdersdorf zu Haufe geben solle, zu zeigen. Und auch die „Somewheres“ pickte man sich heraus, nämlich mit den Alt-Widdersdorfern schlechthin, angeblich repräsentativ für den Rest des Veedels. Bei Ines weiß ich es, bei den dargestellten Alt-Widdersdorfern gehe ich ebenfalls davon aus, dass sehr zielgerichtet gefragt und gefilmt wurde, um ein bestimmtes Klischee zu bedienen.
Abgesehen von der „Grillrunde“ wurde Alt-Widdersdorf komplett außen vorgelassen. Der alte Dorfkern mit Brennerei, Burghof und Kirche wurde weder erwähnt, noch gezeigt. Das Övvje hätte auch als hervorragendes Beispiel für die Integration von Alt und Neu herhalten können, warum wurde das auch ignoriert?
Antwort ganz klar: Es sollte ein bestimmtes Bild erzeugt und ein vorgefertigtes Klischee bestätigt werden. Eine Geschichte kann man immer in jede Richtung erzählen, insbesondere als geschulte Journalistin. Man zeigt einfach das, was eine These unterstützt und filmt so und nur das, was die Aussage unterstützt.
Ganz schwach und enttäuschend, WDR und btf. Sie haben unserem wunderschönen Veedel am Rande von Köln, übrigens das einzige Veedel Kölns, was noch an kein anderes grenzt, einen ganz üblen Stempel aufgedrückt. Gleichermaßen haben Sie sich eine kleine Gruppe Alt-Widdersdorfer heraus gepickt, diese ins schlechteste Licht überhaupt gerückt, ganz zu schweigen von unseren Neu-Widdersdorfern.
Die Dorfgemeinschaft kann es nach wie vor nicht fassen und wir werden alles tun, Widdersdorf ins rechte Licht zu rücken. Dabei helfen uns übrigens alle Neu- und Alt-Widdersdorfer mit Ihren Posts auf Facebook. Ist doch bezeichnend, dass innerhalb von wenigen Stunden über 100 vernichtende Kommentare aus Widdersdorf zum Bericht auf Facebook zu finden waren. Und ja, wir nutzen Facebook, u.a. um unsere Gemeinschaft zu stärken und zu kommunizieren. Aber nicht ausschließlich, man kann auch nicht mit dem Fahrrad durch Widdersdorf fahren, ohne anzuhalten, da man sich hier auch auf der Straße unterhält.
Schön übrigens auch, dass gerade btf, Produktionsfirma u.a. von Jan Böhmermann, der ja Widdersdorf immer wieder gerne durch den Kakao zieht, sich Widdersdorf als Beispiel ausgesucht hat. Danke, so haben wir nun die Herausforderung, das Gegenteil zu beweisen. Chakkkaaaa!
Wer noch nicht hat: Tretet gerne der Facebook Gruppe „Dorfgemeinschaft Widdersdorf“ bei.