Reaktion des Quartiersbüros zum ARD Beitrag „Heimatland“

Wegen einer Erkrankung erst jetzt auch die Stellungnahme des Quartiersbüros.
Ich war entsetzt, was das ARD-Team über das Neubaugebiet in Widdersdorf berichtete.
Insgesamt hatten wir fünf Stunden Drehaufnahmen, in denen ich über meine Erfahrungen und Projekte in Widdersdorf-Süd und Alt-Widdersdorf informierte. In Widdersdorf-Süd gibt es viele Gemeinschaftsprojekte, alleine drei Mehrgenerationen-Wohnprojekte und viele Initiativen, die aktiv ein Miteinander anstreben. In Alt-Widdersdorf gibt es seit vielen Jahrzehnten die Kirchengemeinden, Vereine und Gruppen, die Menschen verbinden und ein soziales Beisammensein ermöglichen und Widdersdorf aktiv mitgestalten.
Nichts davon wurde berichtet. Besonders verärgert hat mich, dass die Quartiersbank, die eigentlich ein Symbol der Gemeinschaft ist und ein miteinander Reden versinnbildlicht, im Film benutzt wurde, um genau das Gegenteil aufzuzeigen: Leere Bank auf der Suche nach Menschen, die sich nicht finden lassen. Durchaus gab es genug Szenen, einmal am Jakobsplatz und vor dem Edeka, mit Gesprächspartnern auf der Quartiersbank. Diese wurden nicht gezeigt.

Auch das Zusammenwachsen von Alt-Widdersdorf und Widdersdorf- Süd geht stetig voran. Natürlich braucht es seine Zeit, bis so viele untereinander Unbekannte ihren Platz in der neuen Heimat gefunden haben. Nicht jeder möchte in seinem Stadtteil angebunden sein, das entscheidet jeder persönlich. Aber es gibt Möglichkeiten in Widdersdorf für Jung und Alt, egal woher jemand kommt. Die Angebotsvielfalt nimmt stetig zu (siehe Veranstaltungskalender www.widdersdorf.de)

Dass Widdersdorf offen für Eingewanderte oder Flüchtlinge ist, zeigte sich u. a. in der Initiative „Widdersdorf hilft“, als in der Turnhalle Flüchtlingsfamilien untergebracht wurden. In der internationalen Friedensschule geben Schüler verschiedenster Nationen Senioren Unterstützung beim Gebrauch von digitalen Medien usw. Die Liste von gemeinschaftsstiftenden Initiativen könnte ich noch fortsetzen.

Nun gut. Wie schon von der WIG und der DG erwähnt, wurde Widdersdorf nur als Beispiel benutzt, um die These im Bericht zu unterstützen. Das kann man nicht mehr ändern.

Ich möchte diese Klarstellung mit dem treffenden Satz aus der WIG-Darstellung beenden.
„Er (der Film) hat dazu beigetragen, dieses Miteinander „fühlbar“ zu machen und hat dadurch das Miteinander sicher auch weiter gestärkt.“

Marlene Stotko
Quartiersbüro Widdersdorf
Katholische Kirchengemeinde St. Jakobus
Quartiersprojekt: „Leben in Widdersdorf“
Unter Linden 129; 50859 Köln
Tel.: 0221-25958830
quartier@st-jakobus-koeln.de