Wo sich heute der Haltepunkt Aachen-Schanz befindet, erstreckte sich bis ins 19. Jahrhundert die „Lütticher Schanze“, ein, aufgrund der außergewöhnlichen topographischen Lage, besonders gesichertes Bauwerk im reichsstädtischen Befestigungssystem. Der Eintritt in die Stadt erfolgte durch zwei Stadttore, die in reichsstädtischen Zeiten mit den Aachener Stadtfarben geschmückt waren. Schwarz-Gelb bzw. Schwarz-Gold sind bis heute die Aachener Farben. Die Goldene Schanz – das heutige Tor zur Kernstadt ist eine Reminiszenz.
Das Projekt „Goldene Schanz“ entstand durch einen Zufall: Nach Erneuerungs- und Stabilisierungsarbeiten der Deutschen Bahn blieben große runde Löcher in den Widerlagern des historischen Brückenbaus an der Vaalser Straße zurück. Es entstand die Idee, diese Löcher mit Einverständnis der Bahn für eine lichttechnische und atmosphärische Aufwertung des Ortes zu nutzen. Im Auftrag der Stadt Aachen (Stadterneuerung und Stadtgestaltung) und gemeinsam mit der STAWAG entwickelte das Architektenteam archigraphus ein Lichtkonzept, das die triste Unterführung Aachen-Schanz in neuem Licht erstrahlen lässt.
Die Idee: Ein Lichtstreifen oberhalb der Straße akzentuiert die Fuge zwischen den beiden neuen Brückenträgern. Die Hohlräume der runden Maueröffnungen werden mit gelaserten goldfarbenen Lochblechen geschlossen und nachts von innen heraus beleuchtet. Die Hohlräume dienen gleichzeitig als Lichtvitrinen. Ausgestellt werden Entwürfe von Jugendlichen, die sich mit dem „Schanzviertel“ auseinandergesetzt und vertraut gemacht haben.
Im Rahmen eines dreitägigen Workshops, angeboten vom Museumsdienst der Stadt Aachen unter Anleitung der Architekten, entstanden 12 Motive, die nun vor allem in der Dunkelheit die Unterführung in neuem Glanz erstrahlen lassen und die Neugier wecken.
Quelle: Stadt Aachen, archigraphus