Am Montagvormittag wurde zwischen der Franziskusheim gGmbH, vertreten durch Geschäftsführer Hanno Frenken, und der Vorsitzenden der ambulanten Hospizbewegung Camino, Renate Kaspar, der Kooperationsvertrag unterschrieben.
Die Verbindung zwischen den beiden Partnern besteht, seit Hanno Frenken die Geschäftsführung im Oktober 2012 übernommen hat. Frenken bewertet den Vertragsabschluss nur als „offiziellen Schritt, um deutlich zu machen, wie wichtig uns das ist“.
Die Präambel des Vertrages sagt aus: „Leben bis zuletzt heißt, nicht nur frei zu sein von Schmerzen und anderen schwerwiegenden Symptomen, es heißt auch, Wertschätzung und Achtung zu erhalten, unabhängig von Alter, Kultur, Glauben sowie körperlicher und geistiger Situation. Schwerstkranke und Sterbende werden von der Ambulanten Hospizbewegung Camino e.V. und von der Franziskusheim gGmbH mit ihren Einrichtungen und Diensten mit besonderer Fürsorge und Kompetenz begleitet. Gemeinsame Begleitung bedeutet auch gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung von Personen, Profession und Qualifikation. Die Kooperation zwischen beiden Institutionen bedeutet eine Zusammenführung von Menschen, Strukturen und Mitteln im Sinne einer würdigen und qualifizierten Begleitung der Bewohner, Patienten und Gästen der Franziskusheim gGmbH sowie deren Angehörigen.“
Ziel ist die gemeinsame Gewährleistung der Begleitung von Sterbenden in beiden Einrichtungen, im Franziskusheim und Burg Trips. Für Menschen, die sich in ihrer letzten Lebensphase im Seniorenheim befinden. Und, so Kaspar, Hospizbegleitung findet da statt, wo der Sterbende ist. Unterstützt wird diese Begleitung von gut ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Das vor einem Jahr in Kraft getretene Hospiz- und Palliativgesetz hat den Gedanken verstärkt, in den Senioreneinrichtungen intensiver auf diese Lebensphase einzugehen und wird in einigen Einrichtungen schon praktiziert. So ist es dazu gekommen, dass man mit Hospizdiensten zusammen arbeitet. Weil man den Sinn der gemeinsamen Arbeit gesehen habe, so Frenken, der diesen Gedanken schon lange mit sich herumträgt, und dass Kooperation zwischen bestehenden Dienst und Einrichtungen aufgegriffen werden sollte. Im stationären Bereich gibt es diese Problematik seit Jahrzehnten, dass für zu betreuende Menschen personelle Engpässe entstehen, und Sterbebegleitung nicht immer bedarfsgerecht zu leisten ist.
Für seine Organisation ist Frenken dankbar und froh, dass das Camino-Personal die Franziskusheim gGmbH nun unterstützen, Menschen bis zum Lebensende zu begleiten. „Ohne das ehrenamtliches Engagement könnten wir diese Dinge nicht leisten“, so Renate Kaspar. Nicht nur Ausbildung, Veranstaltungen und Fortbildung in den eigenen Räumen der Franziskusheim gGmbH seien ein Gewinn.
In dem in Bau befindlichen Sozialzentrum in Bauchem wird Camino Büro und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, worauf sich das gesamte Team wegen der größeren Möglichkeiten freut. Mit der Fertigstellung des Sozialzentrums im Sommer nächsten Jahres ist der Umzug geplant.
Zurzeit stehen der Organisation 34 Ehrenamtler zur Seite und decken den Bedarf. Camino hofft aber, dass mehr Ehrenamtler nachrücken. Der Bedarf steigt durch die immer älter werdende Bevölkerung und die unterschiedlichen Situationen hilfebedürftiger Familienangehöriger stetig.
Die Angebote von Camino sind kostenlos für Menschen, die der Hospizdienst begleitet und unterstützt. Trotz Zuschüsse der Pflegekassen ist man auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Informationsmaterial, Sicherstellung der telefonischen Erreichbarkeit, Büromaterial, Fortbildung der Ehrenamtlichen sind nur einige der kostenintensiven Bereiche.
Befähigungskurse beginnen im September. Nähere Informationen über die Bandbreite der Arbeit des Hospizdienstes und weitere Informationen finden Sie auf der Webseite: www.camino-hospiz.de