Im Second-Hand Kleiderladen des DRK begegne ich Waltraud Wiele.
Einmal wöchentlich ist sie dort als Verkäuferin ehrenamtlich tätig. Wie viele ihrer Mitstreiterinnen hat sie in diesem Bereich berufliche Erfahrung. Dass sie die Älteste im Team ist will man nicht glauben, so agil wie sie ist. Ende 2017 beendete sie nach 37 Jahren ihre Arbeit als Marktfrau, zuletzt bei der Firma Kortmann (Geflügel, Eier, Wild). Aber die Hände in den Schoß legen wollte sie nicht und sah sich nach einer sinnvollen Aufgabe um, so kam sie zum Kleidershop des DRK.
Die Marktfrau
„Der Umgang mit Menschen hat mir schon immer viel Spaß gemacht“ sagt sie und erzählt von den Jahren als Marktfrau, wo sie viele Stammkunden hatte. „Die Arbeit war anstrengend, aber es blieb immer noch etwas Zeit für einen kleinen Plausch am Rande“ erzählt sie und bedauert, dass der Markt nicht mehr so viel Zuspruch findet wie früher. Das Angebot sei ja immer noch sehr gut, aber etliche der älteren Kunden könnten nicht mehr kommen, junge Frauen arbeiten und gehen dann eher schnell mal in den Supermarkt. Sie hofft, dass sich das wieder ändert. Der Markt ist schließlich ein wichtiger Treffpunkt in der City.
Vor ihrer Zeit als Marktfrau hat sie im Lebensmittelgeschäft Ramus in der Wilhelmstraße gearbeitet. „Das werden nur noch die Älteren kennen“ meint sie. Die nächste Station war dann „Coop“ in Langenbochum. Nachdem die Kinder größer waren hat sie dort als Teilzeitkraft begonnen und ist der Firma 25 Jahre treu geblieben.
Die Sportlerin
Wie sie sich fit hält, frage ich und mit einem verschmitzten Lachen verrät sie: „Ich mache zweimal die Woche Sport, Turnen und Reha.“ In ihrem Verein „Blau-Weiß Westfalia Langenbochum“, dem sie seit über 40 Jahren angehört ist sie außerdem auch ehrenamtlich aktiv, z.B. in der Caféteria.
Die Ehrenamtlerin
Waltraud Wiele (Jahrgang 41) ist überzeugt, dass ehrenamtliche Arbeit in jedem Alter Sinn macht. Ihre Motivation:
“ Ich bin sehr dankbar, dass ich bis heute gesund geblieben bin und möchte deshalb auch etwas zurückgeben.“
Susanne Barth im Gespräch mit Waltraud Wiele