Mitten in der Hertener Innenstadt, in der Straße „Am Wittkamp“ (zwischen Parkplatz Vitusstraße und Place d’Arras), wurde durch die fleißigen Mitarbeiter des ZBH in den letzten Tagen eine zugewucherte und verwilderte Grünfläche freigelegt, die in den letzten Jahren nur wenig Beachtung gefunden hat. Früher hat sich hier mal ein Spielplatz befunden, dessen Fläche nach Aufgabe des Spielplatzes und Verkauf an einen privaten Eigentümer in den letzten Jahren aber eher als wilde Müllkippe genutzt wurde und daher bei vielen Anwohnerinnen und Anwohnern ein negatives Image erhalten hat. Dies soll sich nun ändern. Nach der Räumung durch den ZBH wird die Fläche zukünftig von dem „offenen Jugendtreff im KreativCampus“ des Waldritter e.V., unter der Leitung von Carmen Muhs, genutzt. Waldritter Markus Bauer, der das Projekt Stadtgarten mit betreut, war bei der Besichtigung der Fläche in dieser Woche ganz überrascht von der Dimension der etwa 320 qm großen Fläche: „Ich hätte nie gedacht, dass die Fläche so groß ist. Vorher hat man das gar nicht so wahrgenommen. Da können wir zukünftig richtig tolle Sachen drauf machen“. Diese Möglichkeit bietet sich nun durch die Übernahme der Fläche durch die Stadt Herten im Rahmen des Projektes „Neustart Innenstadt“. Die Stadt stellt den Waldrittern diese Fläche kostenlos zur Verfügung, die sie gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen aus der Innenstadt als Nutz- und Erlebnisgarten entwickeln wollen. Hierfür existieren bereits viele Ideen: „Wir werden Salat und Karotten, Tomaten und Kartoffeln, Kräuter und Blumen sowie kleine Obstbäume und -sträucher anpflanzen. Das gemeinsame Gärtnern bringt Menschen verschiedener Kulturen zusammen, fördert den Gemeinsinn und trägt dazu bei, dass sich Kinder und Jugendliche mehr mit ihrer Umwelt und dem Thema gesunde Ernährung beschäftigen“, so Bauer.
Zwar kann aufgrund der derzeitigen Situation während der Corona-Krise und den damit verbundenen Hygieneauflagen und Abstandsregelungen aktuell noch nicht zusammen gegärtnert werden, doch haben die Waldritter andere Ideen entwickelt, wie sie Kinder und Jugendliche trotzdem schon einbinden können. Daher werden die ersten Entwicklungen des Gartens online durch „to-do“-Videos erfolgen. Hier werden die ersten Maßnahmen im Garten festgehalten sowie Tipps, Tricks und Ideen zur Umsetzung von kleinen Anregungen vermittelt (z.B. Kressesamen in Eierschalen säen, Samenbomben selbst bauen oder Experimente mit selbstgebauten Wasserfiltern). Dies soll als kleiner Vorgeschmack auf das, was im Garten geplant ist, dienen und das Interesse der Kinder und Jugendlichen wecken. Die Videos werden auf dem Waldritter-YouTube Kanal (https://www.youtube.com/user/DieWaldritter/feed?app=desktop) präsentiert und die Waldritter hoffen, dass sich viele Kinder und Jugendliche zurückmelden und eigene Fotos oder Videos einstellen, wie sie die Tipps und Tricks aus den „to-do“-Videos im eigenen Zuhause umgesetzt haben. Neben den Kindern und Jugendlichen sollen aber auch die Familien in das Gartenprojekt eingebunden werden. Zudem haben die aktiven Senioren, die sich wöchentlich in der Ludothek der Waldritter treffen, bereits ihre Unterstützung zugesagt und wollen das Projekt mit Ablegern von Kräutern und Pflanzen aus ihren eigenen Gärten unterstützen. Markus Bauer freut sich schon, wenn es endlich los geht: „So bald der ZBH den neuen Zaun gesetzt hat, werden wir anfangen die Fläche einzurichten und mit dem Bau von Hochbeeten starten. Hoffentlich dann auch bald mit vielen Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien aus der Innenstadt. Wir freuen uns drauf!“