Die Entwicklungen rund um den im Dezember letzten Jahres eingeweihten SPNV-Haltepunkt Herten (Westf) gehen weiter! Im kommenden Jahr wird die erste von zwei geplanten Mobilstationen entstehen. Die Stadt Herten und das mit der Planung beauftragte Planungsbüro IPW stellten gestern Abend allen Interessierten die aktuellen Entwürfe und Ideen des Verknüpfungspunktes am Haltepunkt vor.
Doch was ist überhaupt eine Mobilstation? An einer solchen werden verschiedene Verkehrsträger miteinander verknüpft. Vielen sind sicherlich „Park & Ride“ oder „Bike & Ride“ ein Begriff. Man reist mit dem privaten Pkw oder Fahrrad an, kann diese sicher an den Mobilstationen abstellen und steigt dann in umweltfreundliche Verkehrsmitteln des ÖPNVs (Bahn, Straßenbahn, Bus) um.
Mithilfe von über einer Million Euro Fördermittel durch das ÖPNV-Gesetz NRW werden in den kommenden Jahren auch am neuen SPNV-Haltepunkt Herten (Westf) zwei solcher Mobilstationen entstehen, in einem ersten Schritt die sog. „Mobilstation West“ an der Garten- und Staakener Straße. Nördlich der Bahngleise, an der Zuwegung von der Staakener Straße, werden in diesem Zuge drei von Flughäfen bekannte „Kiss & Ride“-Parkplatze sowie 50 Fahrradstellplätze entstehen. Aufgrund der engen Straßenverhältnisse auf der Staakener Straße ist eine höhere Anzahl an Stellplätzen an dieser Stelle nicht möglich. In abschließbaren Boxen werden einige der Fahrradabstellmöglichkeiten diebstahlsicher hergestellt.
Südlich der Bahngleise wird entlang der Gartenstraße, gegenüber vom Gymnasium, der größere Teilbereich der Mobilstation West entstehen. Hier sind 60 P&R-Stellplätze und über 120 Fahrradstellplätze, von denen rd. ein Drittel ähnlich wie im nördlichen Bereich abschließbar sein werden, vorgesehen. Um „Wildparken“ zu vermeiden, werden die Stellplätze nach der Fertigstellung bewirtschaftet werden müssen. Die genaue Ausgestaltung dieser Bewirtschaftung wird aktuell noch konkretisiert. Wünschenswert ist zudem die Etablierung eines Bike-Sharing Angebots, das aktuell mit dem Kreis Recklinghausen eng abgestimmt wird. Auch mit den Stadtwerken führt die Stadt Herten aktuell Gespräche bzgl. Schaffung von Ladestationen für E-Autos.
Ein Teilbereich der geplanten Mobilstation wird für 40 Lehrer*innen-Parkplätze vorenthalten und durch Schranken/Poller vom öffentlich nutzbaren Bereich abgetrennt. Zudem wird direkt angrenzend die neue Leitstelle des Deutschen Roten Kreuzes entstehen. Der Zugang zu dem neuen Gebäude sowie zu den Stellflächen für das Lehrpersonal des Gymnasiums erfolgt dann von Seiten des Technologieparks, sodass der Verkehr auf der Gartenstraße entlastet wird.
Bei der Planung der Mobilstation spielen auch gestalterische und ökologische Aspekte eine wichtige Rolle. Durch eine insektenfreundliche Bepflanzungen, die Begrünung der Dachflächen der Fahrradboxen, eine helle Oberflächengestaltung sowie eine umfassende Beleuchtung entsteht ein attraktives Gesamtbild und die Entstehung von Angsträumen wird verhindert. Da die neue DRK-Leitstelle rund um die Uhr besetzt sein wird, findet zudem eine gewisse soziale Kontrolle in diesem Bereich statt.
Der aktuelle Entwurf der Mobilstation West wird in den kommenden Monaten angepasst, weiterentwickelt und in der Politik beraten. Sofern der politische Baubeschluss erfolgt, soll die Bauleistung Ende des Jahres ausgeschrieben werden, sodass im Frühjahr 2024 die Station in der geplanten Bauzeit von einem Jahr hergestellt werden kann. Im Anschluss erfolgt dann die Entwicklung der zweiten Mobilstation östlich der Feldstraßenbrücke.