Mit dieser Frage beschäftigten sich über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der sechsten Innenstadtkonferenz des Stadterneuerungsprojektes NEUSTART INNENSTADT am 09.08.2023 im Glashaus. Ziel der Stadt Herten ist es, den Marktplatz, der bislang überwiegend als Parkplatz und als Fläche für den zweimal die Woche stattfindenden Wochenmarkt genutzt wird, neu zu gestalten. Hierzu soll ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt werden, bei dem verschiedene Fachbüros Ideen zur Neugestaltung des Marktplatzes, der Antoniusstraße zwischen Kurt-Schumacher- und Ewaldstraße sowie die drei Gassen zwischen Marktplatz und Ewaldstraße entwickeln. Die Ideen und Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Innenstadtkonferenz sollen für diesen Wettbewerb die Grundlage sein, so dass eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu diesem frühen Zeitpunkt der Planungen sehr wichtig ist.
Nach einem kurzen Bericht zum aktuellen Umsetzungsstand des Projektes NEUSTART INNENSTADT sowie der Bestätigung über die von der Stadt Herten vorgeschlagenen Personen zur Besetzung des Vergabegremiums Lokale Ökonomie führte Sarah Loch, Projektleiterin der Stadt Herten für das Projekt NEUSTART INNENSTADT, in das Schwerpunktthema des Abends ein und gab einen Überblick über die aktuellen Problemlagen auf dem Marktplatz. Neben der fehlenden Aufenthaltsqualität mangelt es auch an Grünelementen auf dem Platz, die für eine schönere Gestaltung oder Beschattung sorgen. Hindernis einer umfassenden Bepflanzung ist hier natürlich die sich unter dem Platz befindende Tiefgarage. Darüber hinaus stellen auch die Zu- und Abfahrt zum Marktplatz ein besonderes Problem dar. Denn aktuell sind sowohl die Zu- als auch die Abfahrt nur schwer als solche zu erkennen und bilden Unfallgefahren für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Darüber hinaus ist der Marktplatz ein wichtiger Parkplatz für die Innenstadt, übernimmt aber auch gleichzeitig die Funktion einer Veranstaltungsfläche, die u.a. für das Straßentheater, das Familienfest oder das jährliche Integrationsfest genutzt wird, so dass es hier immer wieder zu Nutzungskonflikten kommt. Eine weitere Problematik, die vor allem in den letzten Jahren immer bedeutender geworden ist, ist die Entwicklung des Marktplatzes als Hitzeinsel in den Sommermonaten. Da der Platz fast vollständig versiegelt ist und nur in den Randbereichen über einen Baumbestand verfügt, staut sich auf dem Platz an heißen Sommertagen die Hitze, was erhebliche negative Auswirkungen auf die Besucherinnen und Besucher sowie die Anwohnerinnen und Anwohner des Platzes hat.
Nach dieser kurzen Einführung waren dann alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert an vier Arbeitstischen eigene Ideen für die zukünftige Gestaltung dieser Bereiche zu entwickeln. Mit Hilfe von Themenkarten konnten die Anwesenden konkrete Ideen notieren und auf dem Plan markieren. Dabei wurden viele Anregungen und Wünsche, teilweise sehr kontrovers, diskutiert. Insbesondere bei der Frage einer möglichen Reduzierung oder sogar kompletten Aufgabe der Parkplätze zugunsten einer attraktiveren Gestaltung wurden verschiedene Sichtweisen geäußert. Einig waren sich alle Anwesenden, dass der Platz mehr Aufenthaltsqualität und Begrünung sowie insbesondere die Gassen eine verbesserte Beleuchtung zur Vermeidung von Angsträumen benötigen. Bürgermeister Matthias Müller freute sich über die rege Beteiligung und die konstruktive Diskussion an den Arbeitstischen sowie die vielen Ideen für eine neue Gestaltung des Marktplatzes. Die Stadt Herten wird den städtebaulichen Wettbewerb, sofern dieser vom Ausschuss für Stadtentwicklung, im September beschlossen wird, vorbereiten und Ende 2023 / Anfang 2024 durchführen. Im Rahmen des Wettbewerbs sind dann weitere Beteiligungen geplant, bei denen die verschiedenen Entwürfe dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert werden. Wenn die entsprechenden Förderzusagen des Landes und des Bundes vorliegen, könnte eine Umgestaltung des Platzes ab voraussichtlich 2027 beginnen.
Fotos © Martin Schmüdderich